KOMMENTAR: Lebensferne Entscheidungsmaschine


Die freie Wirtschaft ist deutlich reaktionsschneller als die Behörden-Bürokratie. Eine Aussage, die nur selten angezweifelt wird und die die Stadt Marl schmerzlich zu spüren bekommt: Sie ist die einzige Stadt im Kreis ohne eine eigene Altpapier-Sammlung. Und schwupps – jetzt hat sich Remondis in die Lücke gesetzt, sammelt (als erstes) in Hüls ein, verkauft das Papier, streicht die Gewinne ein. Das ist freie Wirtschaft.

Und das ist Bürokratie: Mit einer Klage will man das verhindern – auch wenn man wohl keine Chance hat. Die Bürger werden gewarnt, dass sie sich selber schaden, wenn sie da mitmachen (das beim Zentralen Betriebshof abgeliefert Papier bringt immerhin auch was). Und ein Konzept für ein eigenes Papiersammeln soll erstellt werden. Was natürlich dauert. Und die nötigen blauen Deckel gibt es auch nicht sofort. Leider.

So weit die aktuellen Erlebnisse. Wir wollen nicht verallgemeinern. Leider sind es genau diese Pannen, die immer wieder das Bild von einer lebensfernen Entscheidungsmaschine unterstreichen. Die zu Frust führen und am Ende den Bürger nach einem Weg suchen lassen, dieser Bürokratie zu entgehen.

Wer mit wachem Blick das Bürokratie-Gestrüpp durchschaut, sieht die Lücken und nutzt sie für sich aus. Deshalb stehen die blauen Tonnen in Marl.

Auf dass alle Bürger den Durchblick haben.

Gert Eiben

siehe dazu unseren Bericht

Samstag, 26. April 2008, 16:32 • Verfasst in Marl

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