Feuerwehr Horneburg: „100 Jahre mitten im Dorf“

Datteln. Am 10. Mai 1909 erschien die auf den 6. Mai datierte Amtliche Bekanntmachung des Waltroper Amtmanns Schwarthoff, in der mitgeteilt wurde: „Für die Gemeinde Horneburg ist eine Freiwillige Feuerwehr gegründet.“ Fast auf den Tag genau 100 Jahre später werden die Brandschützer des Schlossdorfes mit einer Feierstunde ihr 100-jähriges Bestehen begehen.

Der Festakt am Samstag, 9. Mai, stellt den Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten dar, die mit einen Bürgerfest unter dem Motto „100 Jahre mitten im Dorf“ am Wochenende 22. und 23. August rund um das Gerätehaus an der Magdalenenstraße ihren Höhepunkt finden werden. Der Festakt zum 100-jährigen Bestehen am 9. Mai beginnt um 16 Uhr mit einem Empfang in den Garagen des alten Gerätehauses, dessen Umbau und Erweiterung nach der Fertigstellung der neuen Fahrzeughalle jetzt als zweiter Bauabschnitt Ende dieses Jahres ansteht.

Nach einem Wechsel in die neuen Räumlichkeiten begrüßt Löschzugführer Frank Fischer um 16.30 Uhr die Gäste. Durch das Programm der Feierstunde führt Wilhelm Schulte. Zu Beginn wird Wilhelm Müschenborn einen kurzen Überblick über die Geschichte der Feuerwehr Horneburg geben. Ludger Schollas hat seinen Festvortrag unter das Thema „Das Ehrenamt, ein Rezept für schlechte Zeiten?“ gestellt.

Im Anschluss an den Festakt werden die Brandschützer gemeinsam mit der gesamten Dorfgemeinschaft vor dem Schloss den Maibaum aufstellen. Der Abmarsch zum Festplatz an der alten Kirche erfolgt um 17.45 Uhr. Dort wird alles für einen gemütlichen Ausklang unter den Schlosstürmen vorbereitet sein.

Der Waltroper Amtmann Schwarthoff setzte bei der Gründung 1909 den Lohgerber Karl Müschenborn als Wehrführer ein. Auch die anderen Funktionen wurden von Trägern heute noch im Schlossdorf vertraut klingender Namen ausgefüllt: Steigerführer war Maurer Wilhelm Behler, Spritzenführer der Metzger Hugo Hoppmann, Kuppenführer der Lohgerber Felix Müschenborn und als Führer der Ordnungsmannschaft wird Postagent Franz Fleitmann genannt.

Insgesamt fanden sich zunächst 26 Mitglieder für den Dienst an der Allgemeinheit zusammen. Ausrüstung und Gerätehaus fehlten zunächst noch. In einer Versammlung am 12. Mai 1909 wurde als Ausrüstungsbedarf eine Summe von 734,85 Reichsmark ermittelt. Die Gemeinde übernahm diese Kosten und am 6. Juli erfolgte die erste Versammlung und Übung der Freiwilligen Feuerwehr Horneburg.

Es setzte ein reger Übungsbetrieb ein. Fehlte ein Kamerad, wobei eine ausreichende und begründete Entschuldigung Ehrensache war, so holte er das Versäumte bei der nächsten Übung durch zusätzlichen Übungsdienst nach.

Ihren ersten größeren Einsatz hatte die junge Wehr übrigens am 26. Mai 1912. An diesem Pfingstsonntag stand gegen 10.30 Uhr ein 25 Minuten vom Dorf gelegenes Wohnhaus in Flammen. Der Brandbericht schildert: „Die Frau R. (eine Witwe) war abwesend, kleinere Kinder waren in Gefahr, wurden aber gerettet.“

Die historischen Geräte, die damals für die Brandbekämpfung zur Verfügung standen, stehen heute noch im Gerätehaus und werden gehegt und gepflegt. Die historische Spritze und ein Schlauchwagen werden beim Festumzug während des Jubiläumsfestes am Samstag, 22. August, zu sehen sein.

Samstag, 18. April 2009, 13:43 • Verfasst in , Datteln

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