Bluttat in Marl: Täter stehen bald vor Gericht


Vest. Was sich am 1. November 2007 auf der Bergstraße in Marl abgespielt hat, ist größtenteils bekannt. Doch warum diese tödliche Messerstecherei passierte, das weiß man noch immer nicht. Denn der Täter schweigt. Vielleicht bringt der Prozess vor dem Landgericht Essen Licht in das Dunkel. Er beginnt am 2. April.

Es war im vergangenen Jahr das schreckliche Ende einer Halloween-Party. Begonnen hatte es nach den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft mit einem nichtigen Streit vor der Tankstelle in der Stadtmitte. Als die Zeugen gegen 2 Uhr morgens zu einem nahe gelegenen Lokal zurückkehren, werden sie von drei Männern verfolgt. Bei der anschließenden Rangelei schlägt ein 21-Jähriger einer Zeugin mit der Faust brutal ins Gesicht, so dass ihr Jochbein bricht.

Die Frau versucht, aus dem Lokal Hilfe zu holen, und der 21-Jährige zieht ein bereits ausgeklapptes Messer. Damit verletzt er zwei Männer (26 und 32 Jahre alt) am Rücken und an der Schulter. Einen 27-Jährigen trifft der Messerstecher in den Unterarm, den Rücken und in die linke Brust. Dieser Stich führt 19 Zentimeter tief in die rechte Herzkammer. Blutüberströmt bricht er auf dem Gehweg zusammen, kurz darauf verstirbt er im Krankenhaus.

Die Polizei durchkämmt mit mehreren Streifenwagen die Innenstadt. Drei Tatverdächtige werden festgenommen und das Messer wird sichergestellt.

Am kommenden Mittwoch müssen sich der 21-jährige Haupttäter sowie zwei Bekannte (21 und 17 Jahre alt) vor der III. Strafkammer des Landgerichts Essen verantworten. Der Haupttäter wegen Totschlages, die beiden anderen wegen gefährlicher Körperverletzung. Dem Haupttäter wird auch noch eine gefährliche Körperverletzung nur wenige Tage vor den Marler Ereignissen vorgeworfen. Er soll eine Frau geschlagen und verletzt haben. Er hat sich bislang nicht zu den Taten geäußert. Für den Prozess sind zehn Verhandlungstage angesetzt.

Samstag, 29. März 2008, 14:27 • Verfasst in Vest

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