Das ist die Bilanz der Silvesternacht

Viele Einsätze für die Polizei. Angriff auf Beamte. Ein Fast-Totschlag in Bottrop


Symbolbild

Vest. Die Polizei Recklinghausen wurde in der Silvesternacht – wie zu erwarten – zu einer Vielzahl von Einsätzen gerufen. Neben einigen Ruhestörungen, Kleinbränden (u.a. Mülltonnen) und Streitigkeiten gab es unter anderem einen Tankstellenüberfall in Bottrop. Dort wurde außerdem ein Mann bei einem Streit lebensgefährlich verletzt. Womit sich die Polizei in ihrem Zuständigkeitsbereich (Kreis Recklinghausen und Bottrop) auseinandersetzen musste, lesen Sie hier …

Dorsten:

Kurz nach Mitternacht (gegen 0.20 Uhr) wurde ein 17-Jähriger aus Dorsten auf der Grothuesstraße von mehreren Menschen (bis zu zehn Personen) angegriffen. Zwei Zeugen (21 und 40 Jahre) kamen dem Jugendlichen zu Hilfe, wurde dabei aber ebenfalls geschlagen und getreten. Der 21-Jährige musste schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Nach ersten Erkenntnissen soll es sich bei einem der Täter um einen 20-Jährigen aus Dorsten handeln.

Gegen 4 Uhr wurde eine brennende Mülltonne auf dem Platz der Deutschen Einheit gemeldet. Es ist nicht auszuschließen, dass die Tonne durch Feuerwerkskörper in Brand geraten ist.
Herten:

Zu einer hilflosen Person an der Konrad-Adenauer-Straße/Hermannstraße sind am 1.1.2024 gegen 1.40 Uhr die Polizei und ein Rettungswagen gerufen worden. Am Einsatzort warfen mehrere dunkel gekleidete Jugendliche Böller in Richtung der Einsatzkräfte. Weiter wurde Unrat in einem Mülleimer in Brand gesetzt. Die Jugendlichen konnten trotz eingeleiteter Fahndung unerkannt flüchten. Verletzt wurde niemand.

Recklinghausen:

Unmittelbar nach Mitternacht wurde die Polizei zu einem Brand auf der Hertener Straße gerufen. Dort war in einer Bar im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses Feuer ausgebrochen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Nach ersten Erkenntnissen entstand allerdings hoher Sachschaden.

Marl

Die Lage in Marl sei eher ruhig gewesen, berichtete eine Polizeisprecherin. Trotzdem mussten Polizei und Feuerwehr mehrfach zum Busbahnhof in der Stadtmitte ausrücken. Dort waren im Laufe des Abends immer mehr Jugendliche zusammengekommen, die schon früh die ersten Feuerwerkskörper abschossen. Nach Mitternacht waren es wohl um die 50 Jugendlichen. Die anwesenden Polizisten gingen auf Distanz, berichteten jedoch, dass sie nicht angegriffen worden seien.

Oer-Erkenschwick:

Auf dem Berliner Platz wurden zwei 18- und 19-Jährige aus Oer-Erkenschwick am Neujahrsmorgen (gegen 3.55 Uhr) von mehreren Personen attackiert. Die Gruppe verlangte von den beiden jungen Männern Feuerwerkskörper. Einer der Täter soll dann eine Tüte mit Pyrotechnik gewaltsam an sich genommen haben. Außerdem wurden die Beiden geschlagen und getreten. Der 18-Jährige wurde mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Die Täter flüchteten in Richtung Stadtpark und wurden wie folgt beschrieben: sieben männliche Personen, alle im Alter von etwa 19 bis 20 Jahren, etwa 1,75 Meter groß, dunkle Kleidung (schwarze Mützen/Cappies).

Datteln:

Am Neujahrsmorgen (gegen 4 Uhr) wurde ein 40-jähriger Werner auf der Castroper Straße von zwei ihm unbekannten Personen angegriffen und geschlagen. Der Mann musste mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Einer der Täter konnte grob beschrieben werden: etwa 1,80 Meter bis 1,85 Meter groß, schwarze, lockige Haare.

Gegen 5.15 Uhr wurde die Polizei erneut zur Castroper Straße gerufen. Ein Zeuge konnte zwei Männer beobachten, die offenbar gerade versuchten, in einen Frisörsalon einzubrechen. Die beiden Tatverdächtigen, ein 27- und ein 33-Jähriger aus Datteln, konnten noch vor Ort vorläufig festgenommen werden.

Gladbeck:

Auf der Ringeldorfer Straße wurde eine Frau durch einen Feuerwerkskörper verletzt. Die 31-Jährige stand kurz nach dem Jahreswechsel (gegen 0.05 Uhr) auf einem Balkon und wurde offenbar von einer herumfliegenden Rakete leicht verletzt. Nach ersten Informationen soll die Rakete nicht sachgemäß gezündet worden und dann auf dem Balkon gelandet sein.

Bottrop:

Bereits am Samstag (30.12.2023) gegen 18.30 Uhr soll ein 12-Jähriger am Berliner Platz in Bottrop einen Feuerwerkskörper in Richtung der dort stehenden Polizeibeamten der Präsenzstreife geworfen haben. Ein Zeuge beobachtete den Wurf. Der Böller explodierte neben den Beamten, diese blieben unverletzt. Der 12-Jährige wurde seinen Eltern übergeben. Eine Anzeige wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und gleichstehende Personen wurde erstattet.

Gegen 00.40 Uhr am Neujahrstag wurde am „Roten Platz“ an der Kardinal-Hengsbach-Straße aus einer Gruppe heraus Pyrotechnik in Richtung von Polizeibeamtinnen und -beamten geworfen. Als die Polizisten den Werfern folgten, schleuderte einer der Beteiligten einen Pflasterstein auf einen Streifenwagen. Bei seiner Festnahme leistete der 17-Jährige aus Bottrop Widerstand. Er kam ins Gewahrsam und bekam eine Anzeige wegen tätlichen Angriffs und Widerstandes. Zwei Polizisten wurden leicht verletzt. Während der Maßnahmen kam es zu weiteren Würfen von Pyrotechnik gegen die Einsatzkräfte und Sachbeschädigungen.

In der Silvesternacht wurde ein 36-jähriger Bottroper durch Stiche so schwer verletzt, dass er mit lebensgefährlichen Verletzungen in einem Krankenhaus notoperiert werden musste. Nach einem verbalen Streit, vermutlich wegen der Nutzung von Pyrotechnik und Feuerwerk, gerieten der 36-Jährige und fünf junge Bottroper (16, 17, 18, 19, 21 Jahre alt) auch körperlich aneinander.

Die Auseinandersetzung fand vor einem Haus an der Düppelstraße statt. Dabei wurden dem 36-Jährigen schwerste Verletzungen zugefügt. Die fünf jungen Männer wurden festgenommen. Eine Mordkommission wurde eingerichtet.

• Wer Hinweise zu einem der geschilderten Vorfälle geben kann, wird gebeten, die Polizei unter Tel. 0800/2361 111 anzurufen.

Montag, 1. Januar 2024, 14:31 • Verfasst in Vest

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