Die Lippe darf kess werden

Vest. Das NRW-Umweltministerium will dazu beitragen, dass die Gewässerstruktur der Lippe deutlich verbessert wird. Der längste Fluss Nordrhein-Westfalens soll wieder natürlicher und dort, wo es geht, auch wilder werden. Dazu haben das Land NRW und der Lippeverband eine Vereinbarung unterschrieben.

Die Kosten für die Renaturierung werden auf bis zu 300 Millionen Euro geschätzt, die das Land NRW trägt. „Ich freue mich sehr, dass wir heute einen weiteren Schritt machen können, um die früher stark industriell geprägte Lippe jetzt weitgehend zu renaturieren“, sagte Umweltminister Johannes Remmel.

Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender des Lippeverbandes: „Auf den ersten Blick erscheint die Lippe bereits heute recht idyllisch und naturnah. Das Schicksal der Emscher als kanalisierter Betonlauf hat die Lippe glücklicherweise nie ereilt. Nach wie vor verfügt sie über viele Kurven und Mäander – doch es könnten eben auch noch etwas mehr sein, auch im Sinne einer artenreichen Lebensvielfalt und eines verbesserten Hochwasserschutzes. Dort, wo die Lippe begradigt ist, wollen wir sie künftig wieder freier fließen lassen.“

Die engen Ufer der Lippe sollen natürlicher und so weit wie möglich entfesselt werden. Auen dürfen wieder unter Wasser stehen. Das natürliche Aussehen des Flusses wird wieder hergestellt.

„Das ist jetzt möglich, weil sich im Lippegebiet die historischen Nutzungen stark verändert haben. Einige sind in den vergangenen Jahren sogar fast vollständig verschwunden, wie zum Beispiel der Bergbau“, sagte Minister Remmel. Auch die Einstellung der Menschen habe sich verändert.

Die geplanten Maßnahmen dienen nicht nur der Verbesserung der Gewässerökologie, es werden auch zahlreiche neue Möglichkeiten zur Naherholung entstehen. Weil die Gewässerauen als natürliche Rückhalteflächen zusätzliche Wassermengen speichern können, wird auch gleichzeitig der Hochwasserschutz verbessert.

Einige Maßnahmen des Lippeverbandes laufen bereits: Begonnen wurde beispielsweise mit dem Neubau der Lippe-Deiche im Bereich Haltern und Marl. Damit einher geht auch die Schaffung einer neuen Lippe-Auenfläche.

Donnerstag, 4. Mai 2017, 8:15 • Verfasst in Vest

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