Europaweite Herausforderungen für „HSK”

Essen/Marl. Als Politiker hat er sich aus Marl zurückgezogen. Aber das heißt noch lange nicht, dass er sich nicht um seine Heimatstadt kümmert. Ein halbes Dutzend Immobilienprojekte hat Hubert Schulte-Kemper in Marl in Arbeit. Sie sind nur ein Teil seiner Aktivitäten, die der 69-Jährige (er wird im nächsten Monat 70) befeuert. Jetzt zog er für seine Unternehmensgruppe Fakt AG in Essen eine Bilanz. Er hat noch vieles vor.

Sein Firmengeflecht steckt die Fühler inzwischen in ganz Europa aus, mehr als 40 Mitarbeiter hat er um sich geschart, darunter auch seine Tochter Dr. Kirsten und seinen Sohn Andreas.

Vor sechs Jahre stand „HSK“ kurz vor dem Rentenalter – für ihn ein Grund noch mal ganz neu durchzustarten. Inzwischen hat er die Essener Eon Ruhrgas Konzernzentrale zum „Ruhrturm“ revitalisiert und das Rheinstahl-Hochhaus (eines der ersten Hochhäuser des Ruhrgebiets) wird als „Fakt Tower“ bis 2017 saniert.

Die Rudimo AG, zuständig für das Bauträgergeschäft in Marl, wird seinen Sitz nach Essen verlegen. Weil die Goetheresidenz (frühere Goethschule) seit einem Jahr fertig ist und das Baugebiet St. Heinrich (an der Herzlia-Allee) mit 150 Wohneinheiten Mitte 2017 abgeschlossen ist, geht es nur an die Bebauung des Jahnstadions in Hüls als „Schlosspark“ mit 160 hochwertigen Wohneinheiten (Penthäuser, Stadtvillen). „Lutherpark“ heißt der Umbau der evangelischen Kirche samt Mehrfamilienhäusern in Marl-Hamm für vier Millionen Euro (27 Eigentumswohnungen). An der Gartenstraße in Sickingmühle sollen ab 2017 33 seniorengerechte Wohnungen gebaut werden, an der Schulstraße in Lenkerbeck 26 Wohneinheiten, an der Loestraße in Alt-Marl sieben Eigentumswohnungen.

In Ehingen, südlich von Ulm, beteiligt sich die Fakt AG an einem Businesspark, zu dem auch das frühere Schlecker-Verwaltungsgebäude (18.000 qm) gehört. Nebenan wird ein Konferenzzentrum errichtet.

Spektakulär ist das Projekt „Klimahülle“ in Bergheim-Paffendorf im Rhein-Erft-Kreis. Eine Hülle aus Glas, Kunststoff und Photovoltaik-Paneelen umhüllt einen wissenschaftsbasierten Gewerbepark. Kosten: 100 Millionen Euro.

Die Fakt Real Estate GmbH entwickelt seit Januar 2015 die historischen Kerngebäude der ehemaligen Zeche Ewald in Herten für Kultur, Unterhaltung, Gastronomie und Büro. Eine Investorengruppe will auf dem Gelände ein Oldtimerzentrum unter der Marke „MotorWorld“ errichten.

Ein ganz neues Geschäftsfeld bearbeite die Fakt Energy AG. Nach Unternehmens-Beratungen will sie jetzt großflächige, energieeffiziente Gewächshausparks mit insgesamt 1000 ha Anbaufläche in Deutschland, Österreich und Ungarn errichten. Schulte-Kemper rechnet mit Investitionen von bis zu zwei Milliarden Euro. Und weil die Tomaten/Paprika/Gurken nahe am Verbraucher angebaut werden, haben die auch noch einen Geschmacksvorteil.

In Balkanländern und in Skandinavien will man sich im Wasserkraftbereich engagieren.

Die Fakt Financial Services AG vermittelt Finanzlösungen für andere und ist zugleich zentraler Dienstleister für die Gesellschaften der Fakt-Unternehmensgruppe. Sie will auch den attraktiven Markt für Kommunalfinanzierung wieder beleben, weil es hier zunehmend zu Engpässen bei der Kreditversorgung kommen könne, wie Schulte-Kemper erklärt.

Und die Kommunen sowie das gesamte Ruhrgebiet liegen dem Vorstandsvorsitzenden besonders am Herzen. Er könne die Menschen nicht verstehen, die von diesem Ruhrgebiet nicht begeistert sind. Es sei eine boomende Region, wie nicht zuletzt das große Interesse an Hotelansiedlungen beweise.

Schulte-Kemper hat noch viele Pläne. „Es macht einfach Spaß, Lösungen zu erarbeiten“, verkündet er zufrieden.

Samstag, 19. März 2016, 15:00 • Verfasst in Marl

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.