Die eigene Marler Art

Marl. Es begann vor zehn Jahren: Die leerstehende Scharounschule in Drewer zu sanieren, das wurde im Rathaus als zu teuer verworfen. Doch es kam anders. Eine Initiative gründete sich, in diesem Jahr wird die Sanierung beendet und die Initiatoren haben ihre Aktivitäten zum Anlass genommen, über eine „Sanierung“ von ganz Marl nachzudenken. Herausgekommen ist die Erkenntnis: Marl ist eine Industrie-Stadt eigener Art.

Und so heißt auch der Titel eines neuen Buches (Herausgeber Pfarrer Hartmut Dreier, Stadtplaner Prof. Manfred Walz und Denkmalschützer Prof. Roland Günter). In 19 Kapiteln greifen mehrere Autoren die Geschichte Marls auf: Von den Visionen des Bürgermeisters Rudi Heiland aus den 50er und 60er Jahren bis zu den Aufgaben, die gelöst werden müssen, um die Besonderheit Marls für die Zukunft herauszuarbeiten.

„Schluss mit dem falschen Bild der Stadt“ fordern die Autoren. Die „durchgrünte Industrie-Stadt“ wie sie 1959 geplant war (mit 160.000 Einwohnern) könne auch ein Ideal für nur eine halb so große Stadt sein.

Das Buch ist Aufforderung und Anstoß, das „belächelte Polittheater“ hinter sich zu lassen, die „unfertige Stadt“ habe schließlich ihre Zukunft noch vor sich. Es gehe darum, bestehende Stadt- und Landmarken aufzugreifen und neue zu schaffen und die Grünbezüge in den Ortsteilen herauszuarbeiten.

Marler Schätze erkenne, heben, erklären und sie zu verbinden, dazu soll das Buch eine Handreichung sein.

Hartmut Dreier, Roland Günter, Manfred Walz (Hrsg.): Marl - Industrie-Stadt eigener Art. Neuer Aufbruch mit Natur und Kultur. Essen; Klartext 2015 - 190 S., 19,95 Euro.

Samstag, 17. Januar 2015, 14:15 • Verfasst in Marl

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