Ein teurer Schlussstrich

Marl. Was vor 15 Jahren mit viel Begeisterung begann, endete nun als schmerzvolles Zuschussgeschäft. Die Stadt bekommt das Grundstück zurück, auf dem der Dorstener Investor Tempelmann ein Entertainment-Center bauen wollte und zahlt dafür 50.000 Euro. Der Investor wollte eigentlich 2,3 Millionen Euro

Direkt anschließend an das Einkaufszentrum Marler Stern sollten ein Kino und eine Diskothek gebaut werden: Über der Bergstraße und teils auf dem heutigen Forumsplatz (damals noch Busbahnhof).

Doch die Begeisterung wurde von Problemen erstickt: Das Insel-Parkhaus wurde in das Thema einbezogen, der Investor änderte seine Pläne (was der Stadt nicht gefiel), der Kino-Betreiber zog sich zurück.

Als die Stadt die im Jahr 2000 verkauften Grundstücke zurückhaben wollte, wurde es juristisch. Es folgten Prozesse, weil der Investor argumentierte, eine Bebauung (deren Baubeginn im Kaufvertrag festgeschrieben war), scheitere nicht an ihm, sondern an der Verwaltung. Zuletzt war von Fachmärkten und Schnell-Gastronomie die Rede.

Mit der Zustimmung zu einem Vergleich hat der Rat der Stadt Marl in seiner letzten Sitzung einen Schlussstrich unter einen jahrelangen Rechtsstreit mit dem Investor des ehemals geplanten Entertainmentcenters am Forum gezogen. Die Stadt Marl kann jetzt wieder über die Grundstücke verfügen und die Flächen vermarkten.

Über eine Rückabwicklung der Verträge konnte keine Lösung erzielt werden. Der Investor verlangte Schadensersatz in Höhe von 2,3 Millionen Euro für die planerischen Aufwendungen und einen möglichen entgangenen Gewinn.

Jetzt hat die Stadt den Vergleichsvorschlag des Oberlandesgerichts Hamm angenommen. Danach zahlt sie 50.000 Euro an den Erwerber und kann im Gegenzug wieder über das Grundstück verfügen.

Montag, 8. Dezember 2014, 9:24 • Verfasst in Marl

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