Bild: So stellt sich das Architektenteam aus Dortmund und Köln die neue Siedlung vor. Am oberen Bildrand die Schulstraße, unten der Seidelbastweg.

Marl. Wird es eine zukunftsweisende „Klimaschutzsiedlung“ oder sind es nur „Einheitshäuser im Kasernenstil“? In der Politik gibt es Widerstände gegen ein Konzept, wie das Gelände der ehemaligen Haardschule in Sinsen bebaut werden soll.

Das mehr als 21.000 qm große Gebiet gilt als eines der Marler „Filetstücke“, unter anderem, weil die Politik ein weiteres großes Baugebiet schräg gegenüber (Bohlen-Park) abgelehnt hatte. Mehrfamilienhäuser, Gartenhofhäuser, Kettenhäuser, Doppelhäuser und freistehende Einfamilienhäuser schlägt ein Architektenbüro vor. Die Stadt Marl hatte eine Klimaschutzsiedlung im Januar 2012 in Auftrag gegeben. Die zeichnet sich durch besonders energieeffizientes Bauen und Wohnen aus. Marl will damit in ein Landesförderprogramm und damit alles recht zügig geht, sollte ein beschleunigtes Verfahren beschlossen werden.

Das gibt es jetzt nicht. „Das Vorhaben ist nicht im Sinne der Bürger“, beklagte Horst Andes (Bürgerunion Marl). Der zwischengeschaltete Bauträger verteuere die Maßnahme, es gebe keine Individuelle Wohnbebauung und ob es am Ende genügend Interessenten gebe, wisse man auch nicht. Für eine klassische Bebauung gebe es schon zehn Anfragen. „Lasst uns das noch mal überdenken.“

Dem schloss sich ausdrücklich auch die CDU an, während die WG Grünen forderten, man müsse den Menschen klarmachen, dass es keinen Widerspruch zwischen Seniorenwohnungen und einer Klimaschutzsiedlung gebe.

Jetzt geht es erst einmal mit Gesprächen weiter, die die Verwaltung mit den Bürgern führt. Man werde das Projekt in der Sinsener Runde vorstellen, kündigte Bürgermeister Werner Arndt an.

Gleichwohl sieht es für die Pläne nicht gut aus. Arndt berichtete von der Präsentation auf der Immobilienmesse ExpoReal in Münster: „Die ersten Rückmeldungen waren nicht positiv. Wenn es keine Interesse gibt, dann bauen wir das Projekt nicht.“