Die Einnahmen sprudeln kräftig

Marl. Erleichtertes Aufatmen im Rathaus: Es gibt nur wenige schlechte Finanznachrichten, die guten überwiegen. Im nächsten Jahr wird es das Finanzloch der Stadt nur noch um 15 Millionen Euro vergrößert, 2017 soll es sogar um 2,3 Millionen verkleinert werden. Und irgendwann nach 2021 wird die Stadt vielleicht auch wieder über ihr Geld frei verfügen können.

Wo kommt das Geld her? 121 Millionen Steuern und Abgaben, 60 Millionen Zuwendungen, je elf Millionen private und öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte. Gesamt 218 Mio.

Wo geht das Geld hin? Personalkosten 54 Millionen, Kreisumlage 53 Millionen, weitere Transferleistungen (z.B. Sozialhilfe) 53 Millionen, Sach- und Dienstleistungen 37 Millionen. Gesamt 233 Mio.

Müssen die Bürger mehr zahlen? Ja, die Gewerbesteuer wird von 500 auf 530 v.H. angehoben. Beschlossen wurde das schon in diesem Jahr. Schließlich wollen sich die Politiker im nächsten Jahr im Kommunalwahlkampf keinen Ärger an den Hals holen.

Ist Marl eine arme Stadt? Nein. Keine andere Stadt in weiter Umgebung hat so hohe Steuereinnahmen. In diesem Jahr werden die Erwartungen bei der Gewerbesteuer (57 Mio.) um mehr als sieben Mio. übertroffen, im nächsten Jahr geht die vorsichtige Schätzung schon von 64 Mio. aus.

Warum ist Marl keine reiche Stadt? Allein 53 Millionen müssen an den Kreis gezahlt werden (mehr als im letzten Jahr angekündigt), ungewöhnlich hoch sind auch die Sozialleistungen für Kinder und Familien.

Gibt es auch erfreuliche Nachrichten? Bei den Kosten der Deutschen Einheit bekommt Marl wegen einer Neuberechnung insgesamt 3,5 Mio. Euro erstattet, alle anderen Kreisstädte müssen nachzahlen.

Was ist mit der Rathaussanierung? Im nächsten Jahr stehen (weiterhin) eine Million bereit für Planungskosten, 2015 sollen die Arbeiten beginnen, zunächst mit 3,5 Millionen Euro.

In dieser Woche wurde der Etatentwurf dem Rat vorgestellt, am 28. November muss der Rat entscheiden, am 1. Dezember muss alles der Bezirksregierung vorliegen. Kämmerer Michael Dinklage ist zuversichtlich: „Es gibt keinen Plan B.“

Dienstag, 15. Oktober 2013, 9:55 • Verfasst in Marl

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