Die Kunst braucht mehr Pflege

Bild: Der flötespielende Faun. Seine Umgebung ist ein Tümpel.

Marl. Zu den wenigen Merkmalen, mit denen Marl über die Stadtgrenze hinaus bekannt ist, gehören die Kunst. 90 Skulpturen sind über das Stadtgebiet verteilt, Schwerpunkt (75) ist die Stadtmitte. Worüber man in Marl nicht so gerne redet: Nur 10.000 Euro stehen jährlich für die Pflege zur Verfügung.

Und wer genau hinguckt, der sieht schnell, dass das zu wenig ist. Erschrocken meldete sich der Vorsitzende des Kulturausschusses, Karl-Heinz Dargel (CDU): Am Gänsebrink, nahe dem Loemühlenbach in Hüls, gibt es dringenden Handlungsbedarf.

Der 500-Kilo-Stier von Vojin Bakic hat einen Riss. Ein Stück weiter sitzt der Flöte spielende Faun auf einem Sockel inmitten eine verschlammten Teiches. Sitzbänke sind abmontiert. Dargel: „Hier ist sicherlich eilends eine Restaurierung angesagt.“

Die Probleme sind dem Chef des Skulpturenmuseums, Georg Elben, sehr wohl bekannt. Der Riss wird seit fünf Jahren dokumentiert. Den Teich von Schlamm zu befreien schätzt der Kultur-Koordinator der Stadtverwaltung, Klaus Peter Lauche, auf 50.000 bis 60.000 Euro.

Das Geld hat die Stadt nicht. Denn sie muss sparen. Für neue Kunstwerke wird schon seit Jahren nichts mehr ausgegeben. Auch beim Personal muss gespart werden. Damit die eingelagerten Kunstwerke keinen Schaden nehmen, wird eine neue Lagermöglichkeit gesucht. Der Kulturausschuss war irritiert von der Unterstellung unter dem stillgelegten Hallenbad. Inzwischen liegen sie im Rathaus-Keller, ein neuer Platz ist schon ausgeguckt, muss aber noch mit der Versicherung abgeklärt werden.

Und die ausgestellten Kunstwerke? Ihr (realistischer) Pflegeaufwand wird gerade ermittelt und wird demnächst den Politikern vorgestellt. Dann muss über Lösungen nachgedacht werden.

Dienstag, 16. April 2013, 9:53 • Verfasst in Marl

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