Neue Marler: Generalmieter hat gekündigt

Marl. Eigentlich war mit der Ratssitzung im September alles gesagt, das Thema „Monteurswohnungen“ in den Neuma-Hochhäusern Max-Reger-Straße abgeschlossen. Jetzt legt die städtische Wohnungsbaugesellschaft noch einmal nach: Alles war damals schon in Ordnung und es gibt neue Regeln.

Es war der Skandal eines Generalmieters, der die betagten Wohnungen in Hüls-Süd übernommen hatte und der der städtischen Gesellschaft dafür monatlich rund 13 000 Euro überwies. In die Wohnungen zogen Monteure oder Saisonarbeiter ein. Das war nichts ungewöhnliches für die Neuma, an solche Menschen wurde schon seit 2005 vermietet.

Die alteingesessenen Mieter störten sich nicht daran und die Hausmeister merkten es nicht: Angeblich lebten bis zu sechs Mieter in den 78-qm-Wohnungen, der Generalmieter soll so bis zu 1200 Euro pro Wohnung und Monat kassiert haben, empörte sich die Initiative „Solidarisches Recklinghausen“ (das Sonntagsblatt berichtete).

Nachdenken über den Abriss

Welche Verantwortung trug die Neuma? Man habe „in keiner Weise gegen Bestimmungen des geltenden Mietrechts“ verstoßen oder gegen „landesgesetzliche Regelungen zur Nutzung von Wohnraum“, stellten Neuma-Geschäftsführer Christoph Thier und Aufsichtsratsvorsitzender Peter Wenzel in dieser Woche fest.

Vorsichtshalber gelten ab sofort neue Regeln: Mindestens neun qm pro Person für nachweislich dauerhaft wohnende Personen; Sozialräume/Aufenthaltsräume pro Etage und ein außerordentliches Kündigungsrecht.

Womit das Problem nur teilweise gelöst ist, denn der Bedarf an „Monteurswohnungen“ bleibt bestehen. Die Neuma will sich nicht darum kümmern, das sei nicht ihr zentrales Geschäftsfeld. „Die Neuma hat das Ziel, Wohnungen für den lokalen Markt anzubieten“, erläutert der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Karl-Heinz Dargel.

Der Generalmieter hat spontan 40 der 42 Wohnungen aufgegeben. Die Neuma geht davon aus, dass bereits neuer Wohnraum gefunden ist. Nicht unmöglich, dass es auch Häuser in Marl sind.

Und die Hochhäuser an der Max-Reger-Straße werden wohl auch keine große Zukunft mehr haben. Man denke darüber nach, wie es mit ihnen weitergehe, so Christoph Thier.

Samstag, 20. Oktober 2012, 11:38 • Verfasst in Marl

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