Vest. Wird die 24-jährige Marlerin Arzu Akyüz die schönste Deutsche mit türkischen Wurzeln? Am heutigen Samstag fällt die Entscheidung in Gelsenkirchen. Es geht um die Wahl der „Miss Turkuaz“ und um gelebte Integration.

Arzu Akyüz ist fest davon überzeugt, das lebende Vorbild für den Wettbewerb zu sein. Deutschland ist ihre Heimat, ihre Familie ist integriert. Sie ging zur Martin-Luther-King-Schule und machte ihr Fachabitur am Hans-Böckler-Berufskolleg.

Und sie weiß genau, was sie will. „Man muss sich Ziele setzen“, sagt sie. Ihr Ziel war Flugbegleiterin. Deshalb fuhr sie nach Düsseldorf, gab am Check-in-Schalter ihre Bewerbungsmappe ab – und saß wenige Wochen später auf einem Platz am Schalter.

Zügig ging ihr Erfolg weiter. Sie machte eine Schulung zur Flugbegleiterin, ging nach einem Jahr in die Luft und arbeitet mittlerweile als Kabinenchefin.

„Wir möchten, dass sich die Damen mit dem Thema Integration wirklich auseinandersetzen und mit beiden Beinen im Leben stehen“, erklärt der Gelsenkirchener Unternehmer Yildiray Cengiz. Er ist der Geschäftsführer der Agenturgruppe Ekip, die diesen Wettbewerb nun schon zum dritten Mal organisiert. Der Wettbewerb erhielt in diesem Jahr den Innovationspreis der SPD Gelsenkirchen: für innovative Ideen und Initiativen von Querdenkern, Kreativen und Tüftlern.

Wer bei Miss-Wahlen nur an gutes Aussehen denkt, der liegt in diesem Fall falsch. „Es geht nicht nur um Ästhetik“, sagt Prof. Dr. Karl-Martin Obermeier, Laudator und Mitglied der Innovationspreis-Jury. Gefragt seien Selbstbewusstsein und Bi-Kulturalität.

Am Samstag ist die Marlerin eine der 18 Finalistinnen. Den drei Erstplatzierten winken neben einem Agenturvertrag mit der Ekip-Gruppe auch die Möglichkeit, an den Vorcastings für die Wahlen zur Miss Deutschland 2013 und zur Miss Intercontinental teilzunehmen.

Arzu Akyüz hat auch noch ein anderes Ziel. Sie will künftig Flugbegleiterinnen prüfen.