Neuer Kraftstoff verwirrt Autofahrer

Vest. Der neue ist da, da muss ein alter Platz machen: Derzeit werden überall die Tankstellen umgestellt. Normalbenzin fliegt raus, E10 heißt das neue Gemisch, dem die meisten Autofahrer noch mit reichlich Skepsis begegnen: Verträgt mein Auto den Kraftstoff? Bringt er Vorteile?

Die kleine Variante E5 gibt es schon und alle Autos können ihn verkraften. „E“ steht für Europa, „5“ für den Anteil von Bioethanol. Seit Februar wird auch der 10-prozentige Anteil eingeführt.

Und wie wirkt der neue Kraftstoff? Der Verbrauch wird um rund drei Prozent höher sein, sagt der ADAC. Man kann beides aber probledmlos abwechselnd tanken.

Allerdings gibt es Fahrzeuge, die den neuen Kraftstoff nicht vertragen, das sind in erster Linie ältere Wagen (drei Millionen Fahrzeuge in Deutschland). Eine genaue Liste findet man im Internet beim ADAC unter „Verträglichkeit“. Im Zweifelsfall solle man die Hersteller-Hotline anrufen.

Denn schon eine einzige falsche Betankung kann zu ernsthaften Problemen führen (Schäden an Dichtungen und Metallteilen). Auf keinen Fall darf danach der Motor gestartet werden, dann reicht ein Leerpumpen des Tanks.

Warum soll ich eigentlich das teure E10 tanken? Der Umwelt zuliebe. Biosprit soll das Klima schützen. Während bei der Verbrennung fossiler Kraftstoffe das klimaschädliche CO2 freigesetzt wird, nehmen pflanzliche Kraftstoffe beim Wachstum der Pflanzen so viel CO2 auf, wie bei der Verbrennung im Motor wieder abgegeben wird. Also ist diese CO2-Bilanz weitgehend ausgeglichen.

Die Unsicherheit der Autofahrer nutzen die Tankstellen aus, hat der ADAC festgestellt. Die Preise sind verwirrend unterschiedlich. Einzige Konzerne zögern die Einführung des Biosprit noch hinaus. Andere haben ihr E5-Angebot deutlich teurer gemacht. Autofahrer greifen im Zweifel zum teureren alten Super bzw. Super Plus.

Bis Ende März soll der neue Kraftstoff flächendeckend an den 14.000 deutschen Tankstellen erhältlich sein. Die haben durchaus ein Interesse daran, dass das neue E10 getankt wird. Denn sie haben die gesetzliche Quote von 6,25 Prozent Biokraftstoff zu erfüllen. Steigern nicht genügend Autofahrer von E5 auf E10 um, müssen die Tankstellen Strafe zahlen. Denn Ziel ist es, E10 in Zukunft zum Standard-Kraftstoff zu machen. Auch in Europa, aber insgesamt sollen es erst 2020 zehn Prozent sein. Prognosen zu anderen Ländern liegen nicht vor – sagt der ADAC.

Die Unsicherheit um den neuen Kraftstoff legt sich erst ganz langsam.

Sonntag, 20. Februar 2011, 13:54 • Verfasst in Vest

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