Die Post kommt wieder mit der Post

Marl. „Trara die Post ist da.“ Anders als in dem Kinderlied findet die Marler Stadtverwaltung ihre Postverteilung gar nicht lustig. Das „Trara“ soll nun ein Ende haben, die Stadt will sich neu orientieren.

Die Chancen des Marktes (nach dem Fall des Postmonopols) hatte die Verwaltung schnell ergriffen. Doch der Markt änderte sich und mit ihm die Qualität der Zustellung. Es gab immer wieder Ärger, weil Briefe die Empfänger nicht erreichten. Politiker nutzen ihren kurzen Draht in die Verwaltung für Beschwerden: Unterlagen kämen erst mit mehreren Tagen Verspätung an, manchmal gar nicht.

Seither verfuhr die Stadt zweigleisig: Post AG und „Brief und mehr“ GmbH. Das ist jetzt zu Ende, die Stadt hat gekündigt und einen neuen Vertrag mit der Post ausgehandelt. Finanziell besser als der Mitbewerber und viel besser als früher, erklärt der Leiter des Hauptamtes, Klaus-Peter Lauche. Eine Entscheidung des Rates sei dafür nicht nötig, es handele sich um ein Geschäft der laufenden Verwaltung.

Im vergangenen Jahr musste die Verwaltung 266.000 Euro für die Verteilung von mehr als 130.000 Briefen ausgeben. Mit dem neuen Vertrag spart Marl 11.000 Euro ein.

Ob Verdi beim Dienstleister-Wechsel beteiligt war und wie die Beschäftigten-Tarife bei der Post sind, will jetzt die Bürgerunion Marl wissen. Die gleichen Fragen hatte schon die Linke vor drei Monaten gestellt.

Tatsächlich haben die Privaten und die Post unterschiedliche Tarifverträge. Die Verwaltung geht aber davon aus, dass die Post die Vorgaben des Bundesverwaltungsgerichts zum Mindestlohn einhält.

Dienstag, 19. Oktober 2010, 12:24 • Verfasst in Marl

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