Von der Dönerbude zum Gastronomie-Komplex

Dorsten. Für zwei Brüder wird es auf eine Haftstrafe von 33 Monaten (ohne Bewährung) hinauslaufen. Die beiden haben zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Essen zugegeben, dem Finanzamt Einnahmen verheimlicht und einen Steuerschaden von einer halben Million Euro verursacht zu haben.

Tekin (44) und Cetin D. (49) hatten aus einer Dönerbude an der Halterner Straße über 20 Jahre einen gastronomischen Großbetrieb gemacht – mit Bistro, Hotel, Restaurant und Pub, bevor sie 2005 ihre Anteile an der GmbH an den heute 25-jährigen Sohn eines der Angeklagten übertrugen. Im Hintergrund hatten sie aber selber die Fäden in der Hand.

Im Jahr darauf kam die Steuerfahndung und fand heraus, dass Brot, Fleisch und Getränke zum Teil „schwarz“ eingekauft worden waren. Versicherungszahlungen und Inventarverkäufe gingen ebenfalls nicht durch die Bücher. Die Brüder haben einen Schaden von 500.000 Euro längst anerkannt.

Der Prozess (der in dieser Woche begann und wegen des Geständnisses bereits in der nächsten Woche mit einem Urteil enden wird) ist das unrühmliche Ende einer Bilderbuchkarriere von Tekin D. Er kam als Vierjähriger nach Deutschland, machte nach der Hauptschule das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg und begann ein Studium. Außerdem machte er sich in Dorsten einen Namen: Unter anderem im Ausländerbeirat und im Deutsch-Türkischen Freundeskreis.

Wie der Sohn seines Bruders aus der Sache rauskommt, ist noch nicht klar. Die Taten liegen zurück in der Zeit, als er noch Heranwachsender war. Für die beiden Brüder hat das Gericht bereits in einem Rechtsgespräch zugesagt, nicht mehr als 33 Monate Haft zu verhängen.

Samstag, 18. September 2010, 14:30 • Verfasst in Dorsten

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