Raubmord: Halterner wehrte sich gegen zwei Gangster

Haltern. Der Mord am dem Halterner Gastronomen Klaus Kandaouroff ist offenbar das Ende eines gescheiterten Raubversuches. Zu diesem Ergebnis ist die Staatsanwaltschaft gekommen, die am Donnerstag eine Zwischenbilanz ihrer Ermittlungen zog. Überraschendes Ergebnis der Polizeiarbeit: Dieselben Täter haben offensichtlich eine 70-jährige Frau in ihrem Haus Bochum überfallen und ihr Geld und Schmuck im Wert von 100.000 Euro genommen. Wer die Täter sind, weiß man aber nicht.

Was inzwischen ermittelt wurde, davon ließ Staatsanwalt Dieter Justinsky die Öffentlichkeit nicht alles wissen. 17 Sekunden aus einer Video-Aufzeichnung gibt es zu sehen (www.polizei-nrw.de/recklinghausen). Was nicht mehr gezeigt wird: Anschließend öffnet Kandaouroff die Tür. In dem Augenblick wird er von den Tätern angegriffen. Er versucht, einem die Maske vom Gesicht zu reiße. Ein Schuss trifft ihn tödlich. Seine Ehefrau, die gerade fernsieht, hört den Schuss und findet ihren toten Mann.

Was danach geschah, lässt sich ungefähr rekonstruieren. Denn ein Spaziergänger findet zwei Tage später eine Sturmmaske 100 Meter entfernt in einem Gebüsch neben der Straße zum Kanal. Daran lassen sich noch DNA-Spuren eines Täters feststellen. Eine Analyse ergibt: Dasselbe Material war nach einem Überfall auf eine Frau in Bochum ermittelt worden. Zwei Taten, an denen derselbe Täter beteiligt war.

Die Spuren, die die Mörder in Ahsen hinterlassen hatten, nahmen spezialisierte Hunde (Mantrailer) auf. Er führte die Polizei nach Lüdinghausen, Dülmen und zur A 43. Dann ging es weiter nach Bochum und über die A 40 nach Dortmund. „Zum Ergebnis wollen wir keine Angaben machen“, erklären der Staatsanwalt und der Leiter der 16-köpfigen Mordkommission Achim Finkeldey. Bemerkenswert: Die Hunde führten die Polizei auch zum Tatort in Bochum.

Nicht alle der Spekulationen rund um den Mord wollten die Staatsanwaltschaft aufklären. Aber: Es sei nicht um Geldprobleme gegangen. Was die anderen Kameras aufgenommen haben, will man nicht sagen. „Unsere Ermittlungsmöglichkeiten sind noch nicht ausgeschöpft“, so Staatsanwalt Justinsky.

Jetzt sucht die Polizei Informationen:

Zur Waffe (Revolver Smith & Wesson, Traurus und Sturm-Ruger)

Zum Wohnungseinbruch am 6. Januar 2006 in Bochum und zum Verbleib des Diebesgutes

Zu den Masken, die am 29. Mai 2010 benutzt wurden.

Die Familie Kandaouroff hat 100.000 Euro als Belohnung für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung oder Ermittlung des Täters führen, sofern der rechtskräftig verurteilt ist.

Internet: www.polizei-nrw.de/recklinghausen/stepone/data/downloads/21/01/00/mk-ahsen_352×288.mpg

Samstag, 14. August 2010, 9:48 • Verfasst in Vest

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