Großkreuzung muss sicherer gemacht werden

Marl. Die größte Kreuzung der Stadt ist wieder ins Gespräch gekommen: An Heiligabend gab es einen schweren Unfall. Technisches oder menschliches Versagen? Bei einem Zusammenstoß auf der Kreuzung Herzlia Allee/Rappaportstraße/Bergstraße wurde ein 26-jähriger Marler schwer verletzt, eine 23-jährige Dorstenerin und zwei Kinder wurden leicht verletzt. Die Politiker machen Druck: Auf der Kreuzung muss dringend etwas geschehen.

Der Druck ist nicht neu und hatte vor einem Jahr zu einer wichtigen Änderung geführt: Eine der beiden Abbiegespuren von der Herzlia Allee in die Bergstraße (Richtung Hüls) wurde mit Barken gesperrt. Seitdem habe es dort keinen Unfall mehr gegeben, so Marl Verkehrsplaner Dr. Jürgen Göttsche.

Doch mit dem neuerlichen Unfall wird mehr gefordert. Die CDU verlangt den Umbau „zu einer übersichtlichen und sicheren Anlage“. SPD und Wir für Marl verlangen, dass die Einrichtung eines Kreisverkehrs überlegt wird.

Ein Problem für Autofahrer ist offenbar die abknickende Vorfahrt von der Herzlia Allee in die Bergstraße. Obwohl „auf dem Papier“ alles logisch ist, scheint die Zuordnung der Ampeln zu den Fahrstreifen insbesondere für Ortsfremde ein Problem zu sein.

Als vor einigen Jahren die Kreuzung fertig war, passierten prompt schwere Unfälle. Inzwischen ist eine Abbiegespur provisorisch gesperrt worden, vor Monaten forderten die Verkehrspolitiker bereits, nun den endgültigen Ausbau anzugehen.

Das soll nun auch geschehen, kündigte Dr. Göttsche an: Bordsteine würden die Baken ablösen, außerdem solle die Kreuzung „aufgeräumt“ werden – was das genau bedeutet, werde derzeit in der Verwaltung abgestimmt. Der Bau- und Verkehrsausschuss wird sich am 26. Januar damit befassen.

Einem Umbau der Kreuzung oder gar die Einrichtung eines Kreisverkehrs hält Dr. Göttsche für völlig unwahrscheinlich. Bei einem Umbau müsste Marl möglichweile die Zuschüsse zurückzahlen, die sie bekommen hat. Ein Kreisverkehr hat noch weniger Chancen, weil das Verkehrsaufkommen sehr groß ist und weil die Einbindung eines umfangreichen Rad- und Fußverkehrs kaum möglich ist. Von den Kosten ganz zu schweigen.

Samstag, 9. Januar 2010, 15:42 • Verfasst in Marl

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