Hausbesitzer wollen Straße statt Riesenpfützen

FOTO: Mengedoht

Marl (eib). Vor seinem Haus hat Ralf Nickel einen kleinen See und viele bunte Kräuter sprießen in allen Ecken. Doch Ralf Nickel kann sich nicht darüber freuen, denn diese „wilde Landschaft“ ist eigentlich eine Straße, die seit Jahren auf ihre Fertigstellung wartet: Die Astrid-Lindgren-Straße in Brassert. Sie soll seit einem Jahr endgültig fertig sein. Die Eigentümer von 18 Doppelhaushälften sind sauer, denn trotz vieler Gespräche und Versprechungen ist noch immer kein konkreter Termin in Sicht.

Die Unzufriedenheit beginnt im Sommer 2007, da hatte die Marler M&S Bauträger GmbH die letzten Häuser fertiggestellt. Nach dem Vertrag mit der Stadt Marl hatte sie auch die Kanalisation, die Straße, die Parkplätze, die Straßenbeleuchtung usw. zu bauen.

Doch die Stadt hatte keine Eile. Denn hinter dem kleinen Neubaugebiet lag die Schillerschule, die abgerissen wurde und über die Astrid-Lindgren-Straße „abtransportiert“ wurde. Um Schäden an einer neuen Straße zu vermeiden, beließ man es erst mal bei einer Baustraße.

Jetzt soll das Gelände mit einer Wohnbebauung versehen werden – ebenfalls anzufahren über die unfertige Astrid-Lindgren-Straße. Da kochte der Ärger der Anlieger hoch. Es gab mehrere Schreiben an die Verwaltung, einen Ortsterim und im Frühjahr eine „Bürgerversammlung“ im Rathaus. Und dann die ultimative Frage: Straße jetzt fertigstellen oder erst nach dem Bau der anderen Häuser. Die Anlieger meinten: Jetzt! „Die Stadt Marl hat den Bakuträger daraufhin zum umgehenden Ausbau aufgefordert und inzwischen eindeutige Fristen für die Erledigung gesetzt“, erklärt Stefanie Pöpping aus der Pressestelle der Stadt Marl. „Diese Fristen sind bisher noch nicht abgelaufen.“

„Stimmt!“, sagt Horst Pawlak, Leiter des Verkaufs bei M&S Bauträger. Trotzdem könne er nicht sagen, wann der Ausbau beginnt. Man sei noch in Verhandlungen mit der Stadt. Und beim Ausbau müsse die Frage der Wirtschaftlichkeit im Vordergrund stehen. Näher will er sich nicht äußern. Die Arbeiten begännen „mittelfristig“, „in einem überschaubaren Zeitrahmen“, „voraussichtlich noch in diesem Jahr“.

Eine Frage der Bezahlung sei das nicht, verweist Pawlak auf die Tatsache, dass das Geld für die Erschließung vorab bei der Stadt hinterlegt werden musste. Und genau so reagiert die Stadt: „Sollte wider Erwarten der Bauträger nicht tätig werden, ist beabsichtigt, die fehlenden Arbeiten in Regie der Stadt Marl auf Kosten des Bauträgers durchzuführen.“

Ralf Nickel und seine Nachbarn drängen. Sie können ihre Zufahrten nicht ausbauen, wenn die endgültige Straßenhöhe nicht festliegt. Und die Zufahrt zum neuen Baugebiet könne doch vorübergehend über eine Behelfsstraße auf der Rückseite erfolgen.

Ralf Nickel: „Die Zeit läuft uns weg. Wie lange soll das alles noch dauern. Wir wollen endlich das Bauthema abschließen.“

Samstag, 25. Juli 2009, 14:17 • Verfasst in Marl

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