Neuer Eigner will Parkhotel langfristig führen

FOTO: Mengedoht

Marl (om). „Das war jetzt der letzte Besitzerwechsel“, versprach Hotelmeister Mohamed Aoutouf, der das Parkhotel Marl gekauft hat. Der 42-Jährige aus Neuss besitzt noch drei andere Hotels in Neuss, Haan und Wuppertal und hatte zehn Jahre lang das Barbarossahotel in Recklinghausen geführt, jetzt hat seine Hotel-Betriebsgesellschaft Domotel Consulting mit Unterstützung der Volksbank Marl-Recklinghausen das renommierte Parkhotel Marl von einer amerikanischen Fondsgesellschaft übernommen – und will manches ändern.

Vor allem aber: „Für uns ist das keine Anlage, sondern wir sind Hoteliers, denen an der Sache liegt“, versichern Aoutouf und sein neuer Direktor Niels Corsten, dessen Familie aus Borken und Marl kommt. „Wir sind alle jung und dynamisch und haben Spaß an unserem Beruf.“ Das Haus solle langfristig aufgebaut und auch für die Bürger vor Ort offen sein, nicht nur für hochrangige Geschäftsleute.

„Warum kommt eine Neusser Betreibergesellschaft?“ Die Antwort gab Aoutouf selbst: „Es ist wichtig, dass das Hotel wieder aus einer Hand geführt wird, nicht von einer Gesellschaft, die den Laden gar nicht kennt.“ Er sehe in dem Haus großes Potential. Die Substanz sei „sehr gut“, es ist groß – 95 Zimmer, 7 Tagungsräume –, hat ein Schwimmbad, das Aoutouf überdachen will, und auch der Balkon zum Citysee ist plötzlich wieder ein Thema: „Ich habe nächste Woche einen Termin mit der Bürgermeisterin und der Wirtschaftsförderung deswegen, das bietet sich bei der schönen Lage eigentlich an.“

Zudem will der Neusser Hotelmeister wieder eine ordentliche, „klassische“ Küche einführen. Schluss mit vom Service aufgewärmten Tiefkühlprodukten, „die man nicht wiederholt zu sich nehmen kann“. Die Fertigprodukte hätten viele Gäste bemängelt und habe das Haus manchen Marler Stammgast gekostet. „Die neue Speisekarte – ein neuer Küchenchef ist schon hier – hat jetzt schon guten Anklang gefunden.“ Weitere konzeptionelle Änderungen: Regelmäßig jeden Sonntag soll es einen Brunch geben und mittags für 12,90 Euro ein Büfett als „Business-Lunch“.

So sollen auch die Marler ihr Haus wieder als gastronomische Möglichkeit vor Ort entdecken, ob in der Mittagspause oder beim Spaziergang um den See. Auch einen neuen Anstrich soll das Haus nach und nach erhalten. „Der Standort Marl ist interessant, auch wegen der Nähe zu Chemiepark, Loemühle und Feierabendhaus sowie des geplanten China-Centers – diese Geschäftsleute kennen wir schon alle.“

Weniger zufrieden sind offenbar die Mitarbeiter. Sie meldeten sich bei Marl Aktuell und berichteten, alle Bechäftigten hätten eine Kündigung erhalten, die nur durch Unterschreiben eines Änderungsvertrags vermieden werden könne – verbunden mit heftigen Gehaltseinbußen. Mehrere Mitarbeiter haben bereits einen Angestellten eingeschaltet.

„Das dementiere ich entschieden“, erwiderte Aoutouf mit diesen Vorwürfen konfrontiert. „Es gibt keine Kündigungen“, sagte er, mit Ausnahme von Direktorin Gabriele Seidel. „Wir haben alle Mitarbeiter übernommen.“ Gleichohl liefen Verhandlungen, da natürlich die Struktur des Personals angepasst werden müsse.

Freitag, 24. Juli 2009, 16:14 • Verfasst in Marl

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