FOTO: Mengedoht

Haltern (eib). Der Ausbau der Straße „Zum Ikenkamp“ würde mehr als zwei Millionen Euro kosten – zu viel für die Stadt, um dem Wirtschaftsweg längs der Bahnlinie den Charakter einer Südtangente zu geben. Dieser Einschätzung schlossen sich nun auch die Politiker an. Die Verbindung zwischen der Dorstener Straße und dem Lorenkamp im Gewerbegebiet bleibt wie sie ist.

Bislang kostet die „Benutzung“ der Straße 20 Euro – das ist der Betrag, den die Polizei regelmäßig kassiert, wenn Autofahrer heimlich diese Straße als Süd-West-Umgehung ihrer Stadt nutzen wollen. Kostenlos ist die Durchfahrt nur für die Nutzer des ADAC-Geländes, die sind dann „Anlieger“ und nur die dürfen hier fahren.

Die Wählergemeinschaft Haltern (WGH) schlug vor, Pkw-Verkehr bis 3,5 t zuzulassen. Und vielleicht noch ein Tempolimit zu erlassen (30 km/h).

So einfach ist das nicht, rechnete die Stadtverwaltung vor. Jetzt erschließt die Straße nur Äcker, Wiesen und einzelne Betriebe. Dafür reicht die Straßenbreite zwischen fünf und zehn Metern. Die Fahrbahn ist stark abgenutzt. Insgesamt kein Zustand, der für den Durchgangsverkehr geeignet ist. Und eine Gefahr für Fußgänger und Radfahrer, wenn andere Verkehrsteilnehmer diese Straße als Zubringer für die Autobahn nutzen.

Ein Umbau aber schießt ins Geld: Die Fahrbahn müsste 6,50 m breit sein, dazu kommen Gehwege oder Bankette. Bei einer Gesamtlänge von 2,5 Kilometern kommen so 2,25 Millionen Euro zusammen. Und das ist noch nicht alles: Ein Entwässerungskanal (für das Oberflächenwasser) wäre nötig und ein neues Brückenbauwerk für die Eisenbahnlinie ebenfalls.

Inzwischen hat die Verkehrs-Kommission den Ort besichtigt und der Bau- und Verkehrsausschuss hat den Wunsch abgelehnt.

Da half auch nicht der Hinweis auf die Birkenallee in Lippramsdorf, die in einem ähnlich schlechten Zustand sei und keine Durchfahrtsbeschränkung habe. Übrig blieb die Hoffnung: Dass jetzt mehr Druck in das Thema Südtangente kommt.