„Kitsch muss draußen bleiben“

Herten. „Wir bieten nach wie vor eine breite Palette, aber versuchen uns abzuheben von Basaren und Trödelmärkten“, erklärt Organisatorin Bettina Hahn vom Kunstmarkt Herten, der an diesem Pfingstwochenende wieder rund ums Wasserschloss stattfindet. „260 bis 270 Bewerber haben wir jedes Jahr, kanpp die Hälfte nehmen wir.“ Dabei werde möglichst jedes Gewerk berücksichtigt, obwohl Schmuck die größte und beliebtest Richtung sei. Aber wie immer gibt es auch diesmal wieder Malerei und Grafik, Kleidung, Blaudrucke, Stempel, Holz, Fotografie – samt der Sonderausstellung „Im Spiegel Europas“ von Maxim Bleuzé aus der Partnerstadt Arras im Laubengang und Schlosscafé – sowie Gartenkunst, „Kitsch muss draußen bleiben“.

Angefangen hat der traditionelle Hertener Kunstmarkt in den 80er Jahren rund um die Antoniuskirche im Stadtzentrum, schon bald musste man eine größere Fläche suchen und landete im wunderschönen Schlosspark. 30.000 Besucher werden wieder erwartet, um die einmalige Atmosphäre des Markts zu genießen. Ein Drittel kommt aus der Umgebung, aber „auch aus Berlin haben wir Bekannte, die Pfingsten selbstverständlich für den Kunstmarkt verplanen“, berichtet Hahn.

In diesem Jahr findet der Kunstmarkt am Sonntag, 31. Mai und Montag, 1. Juni, statt. „Wir haben auch viel Neues und Außergewöhnliches im Programm“, verrät Organisatorin Hahn. Zum „außergewöhnlichen“ Angebot zählt sicher die Haarakrobatik. Mit selbstgemachten Haarnadeln- und Spangen frisiert der Künstler seine Models live vor Ort und kreiert traumhafte Frisuren. Als weitere „Exoten“ unter den Ausstellern finden Besucher handgefertigte Brillen und Stifte aus Holz, Drechselarbeiten oder Objekte aus Acryl.

Einige Aussteller kommen aus dem Ausland (Frankreich, Belgien, Litauen, Italien, Österreich, Türkei), fünf direkt aus Herten und zwölf auf dem Kreis Recklinghausen. Auch für das Kulturprogramm wurden nur gute Bewerber ausgewählt. Gregor Wollny reist am Sonntag mit seiner Pantomime- und Alleskönner-Show aus Berlin an. Atemberaubend sind auch die Akrobatikkünste von „Isséo!“ Ein umgebauter Pkw-Anhänger mit integriertem Trapezgerüst dient Ingrid Swaelens und Régis Leroy als Kulisse für einen außergewöhnlichen „Pas de Deux“.

Auf zwei Bühnen findet das Musikprogramm statt: Die Klänge von Jazz, Irisch Folk, Rhythm ’n Blues, Rock, Dixieland, Latin und Salsa erklingen an beiden Tagen im Schlosshof und auf der Kulturwiese. Da der diesjährige Kunstmarkt in den Europawochen stattfindet locken die Stände mit internationaler Küche.

„Der Kunstmarkt ist eine Veranstaltung für die ganze Familie“, ist sich Bettina Hahn angesichts mehrerer Mitmachtheater-Aufführungen für Kinder sicher. An beiden Tagen, von 11 bis 18 Uhr, steht der Spielkäfer auf der Kulturwiese bereit und bietet neben Spielgeräten auch Schminken und Basteln an. Für kleine Piraten, Künstler und Weltentdecker gibt es ein experimentelles Kreativangebot der Villa Kunterbunt.

Der Eintritt ist frei. Kostenlose Parkmöglichkeiten in der Hertener Innenstadt (Technologiepark Herten, Parkhaus Rathausgalerien und Parkplatz sowie Tiefgarage am Marktplatz) stehen zur Verfügung. Die Buslinien 210, 211 und 249 führen zum Ziel, wenn die Gäste an der Haltestelle Schloss aussteigen.

Als besonderes Highlight kann man sich den Kunstmarkt nun auch zu Hause am Computer anschauen: Rausch Özcelik begleitete den letzen Kunstmarkt mit der Kamera und produzierte einen Film, der den Charme des Kunstmarktes widerspiegelt, zu finden unter www.youtube.de (Stichwort: „Kunstmarkt Herten“) und www.herten.de.

Samstag, 30. Mai 2009, 13:20 • Verfasst in Vest

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