China-Vermittler gerät erneut ins Zwielicht

Marl (eib). Ist der Vermittler des chinesischen Groß- und Außenhandelszentrums noch tragbar? Jetzt gibt es auch noch eine Strafanzeige gegen Qing Wang wegen Körperverletzung. Kürzlich war bekannt geworden, dass gegen ihn ein Verfahren wegen Verdachts der Steuerhinterziehung (angeblich in Millionenhöhe) läuft. Im Haupt- und Finanzausschuss ging es in dieser Woche tumultartig zu. Die Bürgermeisterin warnte: Wenn man auf ihn als Vermittler verzichtet, sei das Thema China-Center beendet.

Nach Angaben der Polizei war es in der Nacht zum Donnerstag in der Gaststätte des Chinesen zu einem Streit mit einem Mann gekommen, bei dem er ihn schließlich mit einer Schere bedroht haben soll. Die Polizei kam mit zwei Einsatzwagen, die Kontrahenten verzichteten auf Anzeigen. Das übernahm aber die Polizei.

Die CDU fragte nun nach, was eigentlich noch passieren müsste, bevor man über einen Verzicht auf diesen Vermittler nachdenke. Auch die Bürgerliste Wir für Marl empörte sich. Die SPD äußerte sich nicht dazu, sondern warf der CDU vor, sie „verstecke“ sich hinter den Vorwürfen gegen Wang, anstatt offen zu bekennen, dass sie gegen das Großhandelszentrum sei.

Samstag, 18. April 2009, 12:43 • Verfasst in Marl

1 Kommentar:

sandy-marl schrieb,

Kommentar • 20. April 2009 @ 17:42

Wie sagte schon der Philosoph Voltaire: „ Die Verleumdung ist schnell und die Wahrheit langsam“. In diesem Sinne ist in den letzten Wochen eine Leserbriefkampagne in der Marler Presse angelaufen, die allein dem Ziel dient, das China-Projekt zu torpedieren. Besonders schändlich dabei ist, dass dazu die Person des chinesischen Vermittlers Wang vorsätzlich durch den Dreck gezogen wird.

Da wird angeblich wegen „Steuerhinterziehung in Millionenhöhe“ gegen ihn ermittelt. Fragt sich eigentlich niemand, warum er dann noch auf freiem Fuß ist und nicht schon lange in Untersuchungshaft sitzt ? Eine Person, die derart intensive Beziehungen ins Ausland hat und sich einen Großteil des Jahres in China aufhält, würde keine Minute mehr frei herumlaufen…wenn die Vorwürfe stimmen würden.

Die Fluchtgefahr wäre viel zu groß.

Das einzige was feststeht ist doch, dass es ein Ermittlungsverfahren gibt, nicht mehr und nicht weniger.

Abgelöst wurde die Steuerkampagne durch eine neue „Messerstechereimeldung.“

Was war passiert ? Gastwirt Wang wird in seinem Restaurant von jemandem mit einer Waffe angegriffen und hat sich dagegen gewehrt. Was soll daran verwerflich sein ? Die „Saubermänner mit der spitzen Feder“ machen daraus allerdings in ihren Leserbriefen, dass Wang „ in eine gefährliche Körperverletzung, bei der sogar ein Messer im Spiel gewesen sein soll“ verwickelt ist.

Ist ja noch nicht einmal falsch ausgedrückt, nur wird durch das Wort „verwickelt“ und dem gleichzeitigen Hinweis auf das schon angesprochene Steuerverfahren ein Bild geschaffen, das suggeriert, dass da jemand ständig im kriminellen Milieu verkehrt.

Wer derart ekelhaft einen Menschen in den Dreck zieht, um seine persönlichen (politischen?) Ziele zu verwirklichen, sollte sein Verhalten einmal intensiv reflektieren. Die Menschenwürde sollte auch in Marl gelten. Vergessen wir nicht, dass auch die gesamte Familie des Herrn Wang unter den öffentlichen Schmutzergüssen leiden muss, von seinem Geschäft ganz zu schweigen.

Wir werden ja sehen wie es mit dem Chinaprojekt weitergeht. Wenn das Geld für den Grundstückskauf zum vereinbarten Zeitpunkt gezahlt wird und ein Bauantrag eingereicht wird, ist es doch in Ordnung. Was passiert denn, wenn wir dies abwarten ? Der Wahlkampf ist dann vorbei. So ein Pech.

Ich weiß überhaupt nicht, warum gerade die chinesischen Investoren derart misstrauisch beäugt werden, während bei anderen Investoren, heißen sie nun Kaufland, Saturn oder Bohlen-Industries in ein bestimmtes rückwärtiges Körperteil gekrochen wird. Denn, wie man von deutschen Investoren vorgeführt werden kann, davon kann Marl ein Lied singen. Jetzt komme mir aber keiner mit dem Argument, dass andere Städte mit chinesischen Investoren schlechte Erfahrungen gemacht haben. Ich möchte auch nicht Nachteile in meinen Geschäftsbeziehungen haben, weil mein Geschäftspartner schon mal von anderen „Deutschen“ reingelegt worden ist.


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