Welt will Ämter nicht ruhen lassen


Vest (sl). Auf einer gemeinsame Sitzung von Kreis- und Rechnungsprüfungsausschuss haben CDU  und Grüne beschlossen, Landrat Jochen Welt aufzufordern, seine Ämter ruhen zu lassen. Die SPD-Fraktion hat – alles andere als ein Zeichen der Zustimmung zu Welt – an der Entscheidung nicht teilgenommen.

Die Vorwürfe gegen Welt wenden sich zum Teil gegen den Sicherheitsbeauftragen des Kreises. Michael K. hatte sich selbst das Recht herausgenommen, seinen Arbeitsplatz als Heimarbeitsplatz aufzufassen – genehmigt wurde das nie. Auch hat K. sich selbst zahlreiche, zum Teil obskure, Fortbildungen und Seminare genehmigt. Dafür nutzte er einem ihm selbst zur Verfügung stehenden Etat – abgenickt wurde das alle später durch die Kreisverwaltung.

Die Kurse die K. für wichtig hielt: Schulungen zum Heiplparktiker, Bioresonanzthearpeuten und zum Störfeldanalytiker. Alles verbunden mit aufwändigen Reisen und hohen Handykosten. Insgesamt kosteten Ks. Hang zur Esoterik den Kreis über 35.000 Euro – und weil er mit dem ihm zustehenden Geld nicht auskam, musste er weitere Mittel beantragen.

Alle Dienstreisen zeichnete Welt ab, die Rechnungen die dem Landrat unterstehende Abteilung für Controlling. Auch gab K. Geld aus, um obskure Geräte gegen Elektrosmog anzuschaffen, weit über 1.000 Euro wurden für diesen Unfug herausgeworfen.

Der Ausschuss erhebt aber auch Vorwürfe gegen Landrat Jochen Welt: Nicht nur das Welt seiner Kontrollaufgabe nicht nachgekommen sei, sorgt für Unmut: Er hat sich auch umfangreiche Materialien für die Heilpraktikerprüfung kommen lassen. Für Welt alles kein Grund, seine Tätigkeiten wie vom Ausschuss gefordert ruhen zu lassen: „Ich bin Beamter und werde meine Arbeit machen.“

Welt bedauert, dass K. seine Aufgabe „exensiv definiert hat“ und habe immer eingegriffen, wenn er es mitbekommen habe: „Ich habe K. erklärt, er müsse an seinem Arbeitsplatz erscheinen und habe keinen Heimarbeitsplatz und er solle auch aufhören, sich selbst Fortbildungen zu genehmigen. Ich habe von alle diesen Dingen jedoch erst sehr spät erfahren.“

Dass er Dienstreisen nachträglich genehmigt hat, sieht Welt heute als Fehler an: „Hinterher ist man immer schlauer.“ Seine eigenen Fortbildungen in Managementseminaren und auch im Beteich Heilpraktikertum sieht Welt als sein gutes Recht an: „Als Führungskraft wollte ich mich fortbilden – und dazu gehört auch ein medizinisches Wissen. Wenn ich Mitarbeiter habe, die krank sind, beispielsweise Alkoholprobleme haben, muss ich darauf eingehen können.“

Samstag, 28. März 2009, 14:06 • Verfasst in Vest

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