Am Berufskolleg stimmt die Chemie

FOTO: Mengedoht

Von Gert Eiben

Marl. Wenn eine Schule schon eine Multimedia-Ausbildung anbietet, dann doch bitte auch „am lebenden Objekt“: Die Präsentation des neuen Chemiekompetenzzentrum (Chemkom) des Hans-Böckler-Berufskollegs übernahmen die Schüler und rafften lange Dankesworte und Glückwünsche in knappen Fragen/Antworten zusammen. Nur so ließ sich die Veranstaltung auf kaum mehr als zwei Stunden komprimieren.

Der feierliche Aufwand war durchaus angebracht. Schließlich kostete die Umgestaltung, die auch von außen eindrucksvoll ist, rund 14 Millionen Euro. Beim Kreis Recklinghausen blieben davon mehr als 8 Mio hängen – worüber Landrat Jochen Welt angesichts des Kreis-Defizites von 40 Millionen sehr stöhnte.

Ansonsten stand bei ihm (wie auch bei allen anderen) die Zufriedenheit über die ausgezeichneten Ausbildungsmöglichkeiten im Vordergrund. Die Grundidee ist mittlerweile neun Jahre alt, jetzt konnte (nach rund zwei Jahren Bautätigkeit), das neue Zentrum eingeweiht werden.

„Wir pflanzen einen neuen Keim in die Chemieregion Lippe“, gab sich Jens Baganz, Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium, poetisch. Das sei ein Baustein für eine hoffnungsvolle Zukunft.

Schulleiter Dr. Eugen Rühl sprach von Wirtschaftsförderung durch Bildung und stellte den neuen Internet-Auftritt von ChemKom vor. Die prominenten Gäste (bis hin zum Leiter der Partnerschule aus Izmir) durften im Übrigen nur kurz auf eine Frage der moderierenden Schüler antworten.

Denn die brauchten ja auch noch etwas Zeit für überraschende Experimente, Einblicke in den Schulalltag und die Vorführung ihres „Universal-Analysators“ – dessen Einsatz abgebrochen wurde, als die Schüler mit der Heckenschere unter den Gästen nach einem Haar suchten (ob man darin auch Rauschmittel nachweisen könnte?).

Selbstsicher klatschen die Gäste Beifall und gingen zu den Erfrischungen über. Schließlich gab es noch einen regen Informationsaustausch über die Erlebnisse der vorausgegangenen Schulbesichtigung und die Rolle der Ausbildung für den Strukturwandel.

Das Marler Berufskolleg (3.000 Schüler) sieht sich nun bestens gerüstet. Schließlich wurde die Forderung erfüllt, in die Stärken zu investieren und diese auszubauen.

Samstag, 24. Januar 2009, 13:42 • Verfasst in Marl, Vest

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