Matthias Müller hat Anwohner informiert / Entscheidung fällt im März im Stadtrat

Bild: Der umstrittene Straßenname Agnes-Miegel findet sich in Herten und in zahlreichen deutschen Städten.

Herten. Agnes Miegel war eine ostpreußische Dichterin (1869-1964), die Ihren Einfluss für die Zwecke der NSDAP geltende gemacht hat. So steht es auf dem Straßenschild in Langenbochum. Nun empfiehlt Bürgermeister Matthias Müller dem Stadtrat, in der Sitzung am Mittwoch, 13. März, die Umbenennung der Agnes-Miegel-Straße zu beschließen. Eine entsprechende Vorlage der Stadtverwaltung wird den Lokalpolitikerinnen und -politikern in dieser Woche zugestellt.

Anwohnende der Agnes-Miegel-Straße, die auch am Bürgerdialog im Dezember vergangenen Jahres teilgenommen hatten, hat der Bürgermeister bereits in einem persönlichen Gespräch über seine Empfehlung informiert.

Zu den Beweggründen zählt Müller erstens die zunehmend kritische Beurteilung der politischen Haltung von Agnes Miegel, zweitens die Existenz des Zwangsarbeiterlagers an gleicher Stelle, sowie drittens die in der Hertener Erklärung eindeutige Positionierung gegenüber rassistischen Positionen und Extremismus jedweder Art.

Damit folgt Matthias Müller der Anregung, die die Initiative „Zwangsarbeit nicht vergessen“ dem Stadtrat im Mai 2023 vorgelegt hatte. „Vonseiten der Verwaltung nehmen wir aber auch die Bedenken ernst, die im Rahmen des Bürgerdialogs geäußert wurden“, betont er.„Aktuell arbeiten wir ein Serviceangebot aus, das wir den Anwohnenden im Falle einer Umbenennung zur Verfügung stellen werden.“

Sollte der Rat der Umbenennung zustimmen, würde der Beschluss des neuen Namens in einem zweiten Schritt, frühestens in der Ratssitzung am 20. Juni 2024, erfolgen. In der Ratsvorlage schlägt der Bürgermeister vor, die Anwohnenden dann im Rahmen eines erneuten Bürgerdialogs an der Findung des neuen Namens zu beteiligen.