Sicher durch das Sommergewitter

Bild: Bei großen Wassermengen auf der Windschutzscheibe kommen die Scheibenwischer ordentlich ins Arbeiten. Bei eingeschränkter Sicht muss die Fahrweise angepasst werden. Foto: iStock.com/Sakahtska

Vest. Sie kommen meist plötzlich und werden zunehmend extremer: Sommergewitter. Starkregen, Sturmböen, herumfliegende Äste und auch teilweise Hagel trüben nicht nur den Fahrspaß, sondern können für Verkehrsteilnehmer schnell gefährlich werden. Wenn es draußen blitzt, macht sich bei so manchem ein mulmiges Gefühl breit. Und dann stellt man sich die Frage: Bin ich im Auto wirklich sicher?

„Mit seiner geschlossenen Blechkarosserie funktioniert das Auto nach dem Prinzip des faradayschen Käfigs. Das Metall fängt den Blitzeinschlag auf und leitet den elektrischen Strom über die Reifen in den Boden ab, sodass die Person im Innenraum geschützt ist“, erklärt Christian Krispin, Leiter der TÜV NORD Station Marl. Denn dieser ist bei den heutigen Modellen meist mit Kunststoffverkleidungen ausgestattet. Handelt es sich um ein älteres Modell mit Metallteilen im Innenraum, sollte man diese bei Gewitter nicht berühren.

Und wie sieht es bei anderen Fahrzeugtypen aus?

• Cabrio: Bei geschlossenem Verdeck ist man ebenfalls geschützt, da es in der Regel mit Metallstangen, Überrollbügeln und einem Windschutzscheibenrahmen ausgestattet ist.

• Wohnwagen und Wohnmobil: Bei diesem Transportmittel bietet die Fahrerkabine den besten Schutz.

• Zweiräder: Radfahrer sind nicht durch einen Metallkäfig geschützt. Am besten sucht man unter einer Brücke Schutz und stellt das Zweirad mit genügend Abstand ab.

Bei großen Wassermengen auf der Windschutzscheibe kommt der Scheibenwischer ordentlich ins Arbeiten. Laut Paragraf 17 StVO muss bei erheblichen Sehbehinderungen das Abblendlicht auch tagsüber eingeschaltet sein. Bei Stürmen mit starken Böen fährt man am besten den nächsten Parkplatz an und wartet den Sturm ab. An Waldschneisen und auf Brücken ist mit starken Seitenwinden zu rechnen. Hier geben die orange-weißen Windsäcke und/oder Schilder den entscheidenden Hinweis. Achtung: Tritt man aus dem Windschatten eines Lkw heraus, können einen Seitenwinde schnell aus der Bahn werfen. Kontrollierte Lenkbewegungen und vorsichtiges Gegensteuern unterstützen den sicheren Überholvorgang.

Schäden sind meist durch die Teil- und Vollkaskoversicherung abgedeckt. Unter anderem fallen darunter: Hagel- und Sturmschäden Blitzschläge und Überschwemmungen Schäden durch herabstürzendes Geäst Während die Kfz-Vollkasko oft bei Schäden durch Wind bis Stärke 7 greift, springt die Teil-Kaskoversicherung häufig erst ab einer Windstärke 8 ein. Um eine Einschätzung zu den Unwetterschäden zu bekommen, können Fahrer auch an der nächsten TÜV NORD Station halten. „Wir beurteilen den Fahrzeugzustand, dokumentieren Schäden und halten diese in einem detaillierten Schadengutachten fest. Darüber hinaus prüfen und kalkulieren wir eventuell anfallende Reparaturkosten“, erklärt Krispin.

Montag, 17. Juli 2023, 10:56 • Verfasst in Verschiedenes

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.