Hausdurchsuchung wegen Hass-Posting

Marl. Hass und Hetze im Internet sind längst keine Seltenheit mehr. Der Ton in den sozialen Netzwerken ist nicht nur rauer geworden, er ist auch unangemessen. Wer sich an Hate-Speech beteiligt, beleidigt und provoziert nicht nur, er begeht möglicherweise auch eine Straftat. In Marl wurde heute eine Wohnung von der Polizei durchsucht. Einem Mann wird vorgeworfen, in den sozialen Medien ein Hass-Posting gegen eine Bundestagsabgeordnete veröffentlicht zu haben. Ein paar Monate Haft wegen einer Äußerung im Netz ist durchaus möglich.

„Auch wenn Kommentare keinen Straftatbestand erfüllen, verletzen Sie doch den Anstand und das Gegenüber“, sagt Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. „Viele Schreiber wiegen sich in den sozialen Netzwerken in Sicherheit, weil sie anonym oder unter einem Pseudonym unterwegs sind, die Identität des Verfassers können die Ermittlungsbehörden trotzdem herausfinden“, stellt Zurhausen klar. „„Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Deshalb sollte jede/r genau überlegen, was er oder sie schreibt und kommentiert.“

Das Polizeipräsidium Recklinghausen beteiligte sich am heutigen bundesweiten Aktionstag (22. März) gegen politische Hasspostings. Auch im Zuständigkeitsbereich der Polizei Recklinghausen laufen Ermittlungen gegen Menschen, die mutmaßlich Hassbotschaften verbreitet haben. Aus diesem Grund wurde auch die Wohnung in Marl durchsucht.

Wenn Sie Opfer von Hate-Speech geworden sind, sollten Sie einen Screenshot des Postings machen und als Beweismittel sichern. Verstößt der Beitrag gegen ein Gesetz, erstatten Sie eine Strafanzeige. Das geht meistens auch online – ohne, dass sie zur Polizei gehen müssen.

Dienstag, 22. März 2022, 16:18 • Verfasst in Marl, Vest

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