Bei dieser Frau haben Bomben keine Chance

Bild: Barbara Bremer (Mitte) und ihre Team (im Bild auch der technische Einsatzleiter, Karl-Friedrich Schröder, 2. v.l.) stehen vor dem Krater, der als einziges von der erfolgreichen Bombensprengung blieb. Selbst die Häuser in unmittelbarer Nähe nahmen keinen Schaden. Nur für einen Baum neben dem Fundort gibt es keine Rettung mehr. Foto: Bludau

Dorsten. Ein Signalton, dann ein dumpfer Knall und eine deutlich spürbare Druckwelle! Dann war alles vorbei. Um 19.45 Uhr wurde durch das Team vom Bombenräumkommando die Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg in Altendorf-Ulfkotte gesprengt. Über 600 Menschen mussten am Mittwochnachmittag ihre Häuser verlassen, nachdem der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Arnsberg nach aufwändigen Sicherungsmaßnahmen zu dem Ergebnis kam, die 250-Kilo-Bombe müsse gesprengt werden.

Der Verdacht, dass nahe der dortigen Mehrzweckhalle ein Blindgänger liegt, hatte sich zur Mittagszeit bestätigt. Und wenig später war klar: Er muss sogar gesprengt und ein Teil des Stadtteils aus Sicherheitsgründen evakuiert werden. Die Bombe wurde in fünf Meter Tiefe in Schräglage gefunden, die Spitze zeigte zwar nach oben, der Zünder befand sich allerdings an der Unterseite. Entsprechend schwierig und zeitraubend war die Freilegung und Begutachtung, da der Sprengsatz bei diesem Manöver nicht bewegt werden durfte.

Der Fundort war für die Sprengung des Blindgängers langwierig vorbereitet worden. U.a. wurde der Fundort mit 25 Kubikmetern Sand abgedeckt, um mögliche Schäden im Umfeld zu minimieren. Wer während der Sperrzeit nicht bei Verwandten oder Bekannten Unterschlupf fand, konnte die Notunterkunft auf dem Hof Vortmann an der Altendorfer Straße aufsuchen. Am Abend dann löste Sprengstoffmeisterin Barbara Bremer die Sprengung aus, ab 20.20 Uhr durften alle Bewohner in ihre Häuser zurückkehren.

Insgesamt waren 50 Kräfte der Dorstener Feuerwehr im Einsatz (inklusive Sicherstellung des Brandschutzes). Von der Stadtverwaltung haben 15 Mitarbeiter die Evakuierung durchgeführt. Dem Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) in der Hauptfeuerwache gehörten zehn Mitglieder an. Hinzu kamen die Einsatzkräfte der Polizei sowie Mitarbeiter der örtlichen Versorger Westnetz und RWW, die die Versorgungsleitungen außer Betrieb nahmen.

Donnerstag, 5. August 2021, 15:28 • Verfasst in Dorsten

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