Sportvereine kritisieren „unsinnige“ Verordnung

Bild: Bürgermeister Christoph Tesche konnte beim Austausch per Videokonferenz fast 30 Vereinsvertreter/innen begrüßen. Foto: Stadt RE

Recklinghausen. Fast 30 Vertreter Recklinghäuser Sportvereine sind am Donnerstagabend der Einladung von Bürgermeister Christoph Tesche zu einem Austausch per Videokonferenz gefolgt. „Ich bin ansonsten regelmäßig auf den Sportplätzen und in den Sporthallen unterwegs, suche den Austausch mit den Clubs. Die Corona-Pandemie macht das seit Monaten unmöglich. Umso mehr freut es mich, dass so viele Vereine meiner Einladung gefolgt sind“, sagte Tesche.
 
Gute eineinhalb Stunden dauerte der Austausch, der von konstruktiven Anregungen und Vorschlägen der Clubvertreter/innen geprägt war. Natürlich kam dabei auch die ein oder andere Regelung zur Sprache, die aus Sicht der Vereinsvertreter wenig Sinn mache. Ein Beispiel: Die Coronaschutzverordnung untersagt, dass mit einem Übungsleiter in Sporthallen Videos gedreht werden, die die Mitglieder per Social-Media-Plattform zum Mitmachen animieren sollen. „Das findet alles im Wohnzimmer statt“, meldete Tanzsportler Helmut Lenk. Auch andere Vereine wie die Fechtgemeinschaft bieten mittlerweile täglich Onlinetraining an.
 
Verschiedene Vereinsvertreter berichteten von zahlreichen Abmeldungen in Folge der Pandemie. Hart getroffen sind insbesondere die Schwimmvereine. Diese können derzeit keine Schwimmkurse durchführen. Mit den Einnahmen aus diesen Angeboten wird in Teilen der Vereinsbetrieb finanziert. Einen anderen Aspekt brachte ETG-Vorsitzender Christoph Drozda in die Diskussion ein. „Bei uns halten sich Abmeldungen zum Glück in Grenzen. Allerdings haben wir natürlich derzeit auch keine Neuanmeldungen.“ Er sei aber zuversichtlich, dass sich das mit dem Ende des Lockdowns wieder einpendeln werde.

Auf Generalüberholung der Sportplätze verzichten

Der Schwerpunkt des Austauschs lag aber auf der Fragestellung, wie die Stadt die Vereine unterstützen kann, wenn der Sportbetrieb endlich wieder erlaubt ist. So wurde zum Beispiel der Wunsch an Tesche herangetragen, in Sporthallen, die in den Ferien in der Regel vorgesehene Grundreinigung ausfallen zu lassen, um mehrwöchige Schließungen zu verhindern.
 
Ebenso warfen Fußballclubs die Frage auf, ob nicht auch bei den Rasenplätzen im Sommer auf eine Generalüberholung verzichtet werden könne. Schließlich werden die Plätze seit Monaten nicht bespielt und folglich auch nicht strapaziert. Auch wurde der Wunsch geäußert, die Schulhöfe für das Vereinstraining zu öffnen, falls zunächst noch kein Training in den Sporthallen möglich sei.
 
Fachbereichsleiter Martin Gohrke, der sich ebenfalls zugeschaltet hatte, nahm all die Anregungen mit. „Wir werden ganz sicher nicht jeden Wunsch erfüllen können. Auch wir sind an die Vorschriften der Coronaschutzverordnung gebunden, doch gebe ich den Sportvereinen meine Zusage, dass wir sie im Rahmen unserer Möglichkeiten nach besten Kräften unterstützen werden“, betonte Tesche. Dazu gehört auch, dass die Stadt die Freibäder rechtzeitig für die neue Saison fit macht. Die Schwimmerinnen und Schwimmer der Stadt fiebern der Zeit entgegen, in denen sie endlich wieder ihre Bahnen ziehen können.

Freitag, 5. Februar 2021, 13:05 • Verfasst in Recklinghausen

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