Städte im Kreis sagen unisono alle Veranstaltungen ab


Foto: Bludau

Vest. Die Bürgermeister in den Kommunen haben ihre Verwaltungen angewiesen, die gemeinsam beschlossenen Maßnahmen (unser Bericht gestern) unverzüglich umzusetzen. In Dorsten (Bild) sagte Bürgermeister Stockhoff im Rahmen einer Pressekonferenz: „Uns ist bewusst, dass diese Maßnahmen einschneidend sind. In der Abwägung aller Fakten gibt es dazu aber keine Alternative. Den allermeisten Bürgerinnen und Bürgern ist dies auch bewusst. Sie zeigen viel Verständnis für bereits abgesagte Termine und Veranstaltungen.“

Er hofft zugleich, dass sich dieses Verständnis verbindet mit Solidarität für alle, die von diesen Maßnahmen härter und auch wirtschaftlich getroffen werden: „Denken Sie an ehrenamtliche Musik- oder Theatergruppen, die mit viel Liebe einen Auftritt vorbereitet haben, der nun abgesagt werden muss. Wenn die Eintrittsgelder für bereits verkaufte Karten erstattet werden müssen, bedroht das die Existenz dieser Vereine. Ich würde mich freuen, wenn viele Bürger in so einem Fall großzügig sein könnten und das Eintrittsgeld einfach als Spende ansehen.“

Marls Bürgermeister Werner Arndt wird die Öffentlichkeit und die Ratsfraktionen am heutigen Freitag (13. März) über die weitere Vorgehensweise informieren. „Es geht jetzt vor allem darum, die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Hierfür benötigen wir auch das Verständnis und die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger“, so Arndt.

Auch die Stadt Herten hat aktuell entschieden, städtische Veranstaltungen bis einschließlich 1. Mai nicht durchzuführen. „Unser Ziel muss sein, das Ansteckungsrisiko so klein wie möglich zu halten und die Ausbreitung des Virus in unserer Stadt zu verlangsamen“, betonte der dortige Bürgermeister Fred Toplak. „Am Ende ist natürlich niemand glücklich mit der Situation, wenn Veranstaltungen nicht stattfinden können. Aber wir tragen als Kommune die Verantwortung gleichermaßen für alle Bürgerinnen sowie Bürger und können an dieser Stelle nur um Verständnis bitten“, erklärt Toplak. Ersatztermine für die betroffenen Veranstaltungen werden geprüft und nach Möglichkeit organisiert.

Lang ist die Liste der abgesagten Veranstaltungen im Kulturbereich der Stadt Recklinghausen. Allein das Institut für Kulturarbeit muss 24 Konzerte, Theateraufführungen oder Kabarettabende streichen. Die Veranstaltung „Jazz in der Kunsthalle“ muss am heutigen Freitag ebenso ausfallen wie das Theater Dionysos im Bürgerhaus Süd. Wer für eine Veranstaltung Tickets erworben hat, wird durch das Institut für Kulturarbeit zeitnah über die Modalitäten der Rückgabe informiert.

Auch die beliebten Kindertheaterreihen entfallen, in der Stadtbibliothek können drei Lesungen und eine Poetry-Slam-Veranstaltung nicht durchgeführt werden. Die neue Ausstellung in der „Kommunalen Galerie“ im Rathaus wird zwar aktuell gerade eingerichtet, muss aber ohne die übliche Vernissage starten.

Freitag, 13. März 2020, 8:00 • Verfasst in Vest

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