Eine „Ikone ihres Fachs“ verabschiedet sich

Recklinghausen. Mehr als 35 Jahre hat sie im Ikonen-Museum Regie geführt und aus dem Haus eine Einrichtung gemacht, die die bedeutendste ihrer Art in Westeuropa ist und die größte Sammlung außerhalb der orthodoxen Welt ihr Eigen nennt. Dr. Eva Haustein-Bartsch (Bild) wird von Experten nicht umsonst als „Ikone ihres Fachs“ bezeichnet. Nun ist die verdiente Museumschefin in den Ruhestand getreten. Für sie übernahm Dr. Lutz Rickelt das Zepter im Haus am Kirchplatz.

An Dr. Haustein-Bartsch gewandt sagte Bürgermeister Christoph Tesche (Bid re.) anlässlich der offiziellen Verabschiedung: „Ihnen haben wir es ganz besonders zu verdanken, dass unsere Stadt ein echtes Paradies für Freunde der Ikonen ist und das Museum über einen hervorragenden wissenschaftlichen Ruf verfügt. Die Kulturstadt Recklinghausen ist ihnen zu großem Dank verpflichtet.“ Zum Empfang, der natürlich im Ikonenmuseum stattfand, waren Kollegen und Weggefährten aus ganz Europa eingeladen.

Die Bilanz von Haustein-Bartsch kann sich wahrlich sehen lassen. Fast 160 Publikationen hat die scheidende Chefin des Ikonen-Museums veröffentlicht und ca. 40 Ausstellungen kuratiert. Fünf große Tagungen, die unter ihrer Regie in Recklinghausen stattfanden, lockten Experten aus der ganzen Welt an. In der Amtszeit von Dr. Eva Haustein-Bartsch ist das Exponat-Volumen im Ikonen-Museum von 700 auf 3700 angewachsen. Darunter sind auch viele Schenkungen.

Die Museumschefin hat sich über 30 Jahre immer aktiv in die Umgestaltung des Hauses eingebracht und neue Konzepte etabliert um neue Besucherkreise zu erschließen. Die Renovierung von 1988 bis 1990 und die damit verbundene Umgestaltung des Museums tragen ihre Handschrift.

Ihr wichtigster Ankauf war die 1,80 Meter große Ikone des Jüngsten Gerichts, die erfolgreichste Ausstellung die Muttergottes-Ausstellung im Jahr 2000. Natürlich kann die scheidende Museumschefin nicht so ganz ohne Ikonen. „Wir freuen uns, dass Sie den 1. Vorsitz im Verein EIKON, der Gesellschaft der Freunde der Ikonenkunst, übernommen haben. So ist gewährleistet, dass wir auch weiterhin auf ihren fachlichen Rat bauen können“, sagte Christoph Tesche. Dr. Eva Haustein-Bartsch will weiter wissenschaftlich forschen, Sport treiben und ihrer zweiten Leidenschaft, dem Reisen, nachgehen.

Dienstag, 4. Dezember 2018, 9:57 • Verfasst in Recklinghausen

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.