Heimatverein geht an die Grenzen

Bild: Die traditionelle Form der Holzkohlenherstellung. Der diesjährige Schnadgang klingt am Meiler aus.

Vest. Als 1926 die Gemeinde Oer-Erkenschwick aus dem Dorf Oer, der Bauerschaft Erkenschwick und der Bauerschaft Rapen entstand, erinnerte sich der Verein für Orts- und Heimatkunde der Tradition der Schnadgänge.

Der Heimatverein wollte die Grenzen der soeben neu entstandenen Gemeinde Oer-Erkenschwick bekannter machen, denn die Bauerschaft Erkenschwick gehörte bis dahin zur Landgemeinde Recklinghausen, die Bauerschaft Rapen zur Gemeinde Datteln und das Dorf Oer war bereits eine eigenständige Gemeinde.

Vorbild waren die im Mittelalter regelmäßig durchgeführten Schnadgänge zur Kenntnisnahme und Bestätigung des Grenzverlaufs. Auf diese Weise beugte man Grenzstreitigkeiten vor, denn Grundbücher gab es im Mittelalter noch nicht. Das Wort „Schnadgang“ leitet sich von dem alten Begriff „Schnade“ für Grenze ab.

Statt der im Mittelalter üblichen Prügel an den Grenzmarkierungen gibt es heute den Grenztrunk. Der Wein wird seit 1926 vom Gemeindevorsteher bzw. vom Bürgermeister gestiftet.

Der diesjährige rund fünf Kilometer lange Schnadgang führt auf den Dachsberg bei Flaesheim, genauer gesagt zum „Drei-Städte-Eck“ Haltern/Datteln/Oer-Erkenschwick. Hier findet sich auch ein bereits im März 1651 gesetzter Grenzstein, der die Grenze der alten Oerer Mark kennzeichnete.

Der Weg führt vorbei an Hügelgräbern, seltsamen Bäumen und einem verschütteten Luftschutzstollen. Den Ausklang bildet dann der Holzkohlenmeiler.

Der Treffpunkt am Sonntag, 13. Mai, 14 Uhr ist der Wanderparkplatz Dachsberg in Haltern-Flaesheim. Er liegt am Ende der Straße Zum Dachsberg.

Samstag, 12. Mai 2018, 13:22 • Verfasst in Vest

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