Wärme für Marl aus Marl

Bild: Die „Marler Lösung“ ist unterzeichnet: Bürgermeister Werner Arndt umrahmt von Dr. Arndt Neuhaus (l.) und Thomas Wessel (r.).

Marl. Die RWE Energiedienstleistungen GmbH (RWE ED) will die Wärme für ihre Marler Fernwärmversorgungsgebiete künftig aus dem von der Evonik Industries AG betriebenen Dampfverbundnetz des Chemieparks Marl beziehen. Einen entsprechenden Vertrag haben RWE, Evonik und die Stadt Marl unterzeichnet.

Damit werde eine seit rund 47 Jahren laufende Fernwärmeversorgung in Marl langfristig optimiert, erklärte der Vorstandsvorsitzende der RWE Deutschland AG, Dr. Arndt Neuhaus. „Das Konzept ‚Wärme für Marl aus Marl‘ entspreche zugleich der Forderung von Politik und Gesellschaft.

Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Evonik Industries AG nannte den Vertrag einen „wichtigen Meilenstein für die nachhaltige Weiterentwicklung des Standorts Marl. Mit der ‚Marler Lösung‘ können wir die Auslastung unseres Kraftwerksparks erhöhen und die Effizienzvorteile unserer Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen noch besser nutzen.“

Die Kooperation zwischen RWE und Evonik ist verbunden mit einem Wechsel der Bezugsquelle für die Wärme. Die Wärmelieferung wird sobald wie möglich auf den Kraftwerksverbund im Chemiepark verlagert und damit den bestehenden Bezug aus dem Kraftwerk Scholven bei Gelsenkirchen abgelöst.

Dafür sind umfangreiche Neu- und Umbaumaßnahmen nötig. Geplant sind unter anderem der Bau einer neuen, rund vier Kilometer langen Fernwärmetrasse mit jeweils zwei Fernwärmeleitungen, die Errichtung einer neuen Einspeisestation sowie der Einbau von großen Wärmetauschern in das bestehende Dampf-verbundsystem des Chemieparks. Die Investitionen liegen im zweistelligen Millionenbereich.

Das Fernwärmenetz in Marl wird seit 1967 von der RWE Energiedienst-leistungen GmbH (einschließlich Vorgängergesellschaften) betrieben. Das Rohrleitungssystem im Stadtgebiet von Marl hat eine Länge von rund 90 Kilometern. Zu den heute fast 2.000 Abnehmern der Wärme zählen neben Geschäften und Betrieben auch Wohnungsgesellschaften und zahlreiche Haushalte. Jährlich werden rund 200 Gigawattstunden in das Netz eingespeist.

Sonntag, 21. Dezember 2014, 14:39 • Verfasst in Marl

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