Straßennamen unter der Lupe

Bild: Die Ursula-Straße vor 100 Jahren mit dem Ursulinen-Kloster (rechts). Damals hieß die Straße noch „Blindestraße“ – was nichts mit Blinden zu tun hatte, sondern damit, dass die Straße damals keinen Anschluss zum Lippetor hatte (Sackgasse), also „blind“ war.

Dorsten. „Problematische“ Straßennamen hat Dorsten nicht, das hat eine Arbeitsgruppe herausgefunden, die sich auf Anregung des Heimatsvereins gebildet hat. Doch was bedeuten die Straßennamen?

Die Diskussion in Münster, ob der Platz vor dem Schloss mit Hindenburgplatz unter heutigen Erkenntnissen einen angemessenen Namen hat, wirkte sich auch in Dorsten aus. 782 Straßen nahm der Heimatverein in Zusammenarbeit mit dem Vermessungsamt und dem Stadtarchiv unter die Lupe. 130 Straßen sind nach Personen benannt. Ergebnis: Keine „Vorbelastungen“.

Jetzt will der Heimatverein noch einmal genauer hinsehen, woher denn die Straßennamen kommen, die in Dorsten sehr oft Flurbezeichnungen sind. Diese Flurbezeichnungen wurden um 1820 eingeführt, um die steuerlichen Schätzungen zu erleichtern. Erst später erhielten die Straßen ihre Namen und manche wurden schon mehrmals umbenannt: Im Dritten Reich und dann noch einmal nach dem Zweiten Weltkrieg.

Übrigens: Die Arbeitsgruppe fand auch die „Hans-Pfitzner-Straße“ (im Stadtsfeld) unproblematisch. Das sah Münster im vergangenen Jahr anders. Wegen der NS-Nähe des Komponisten wurde dort eine Straße umbenannt.

Montag, 26. August 2013, 9:15 • Verfasst in Dorsten

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