Schwarze Ballons warnen vor neuem Kohle-Kraftwerk

Marl/Haltern (eib). Das fünf Meter hohe Dinosaurier-Gestell fauchte, dann schwebten aus dem Rücken schwarze Luftballons in den Marler Himmel vor den Rathaus-Türmen: Der „Kohlosaurus“ hatte „CO2“ abgelassen – die sinnbildliche Bilanz einer Politiker-Diskussion zum Thema Kraftwerks-Neubau in Marl.

Wieder einmal hatten die (bundesweite) Klima-Allianz und die (Halterner) Bürgerinitiative für Lebensqualität und Umweltschutz, BLU, eingeladen, um vor Umwelt- und Gesundheitsschäden zu warnen. Aber auch vor technologischen Irrwegen, Geldverschwendung und Fehlentscheidungen. Zwei CDU-Landespolitiker standen vier Kritikern gegenüber, als es am Dienstag um die Frage ging, welchen Sinn ein neues Kraftwerk am Rande des Chemieparks macht. Immerhin waren auch die beiden Befürworter des Projektes der Meinung, man müsse im Gegenzug andere Kraftwerke abreißen – obwohl das gar nicht zu den bisherigen Vorstellungen des Chemiepark-Betreibers Evonik gehört.

Rund zehn Dutzend Zuhörer fanden sich in der Mittagszeit auf dem Rathaus-Vorplatz ein, darunter auch eine kleine Gruppe von IGBCE-Mitgliedern, die den Chemie-Standort in Gefahr sahen, wenn dieser nicht zukünftig mit preiswerter Energie versorgt werde.

Es gebe bessere Wege als ein neues Groß-Kraftwerk, so die Initiative, die auf den Unsinn von Import-Kohle aus Südamerika verwies, auf Schornstein-Schatten bis zum Silbersee, auf fehlende Krebsregister und auf die Chancen erneuerbarer Energien.

Für eine Groß-Demonstration taugte die Informationslage noch nicht: Noch sind wesentliche Pläne erst in groben Ideen bekannt. Die Marler Politiker wollen sich damit auseinandersetzen. Aber erst einmal müssen dafür konkrete Pläne und Gutachten auf dem Tisch liegen.

Samstag, 26. September 2009, 12:30 • Verfasst in Marl, Haltern

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