Dorsten: Mord in der Fußgängerzone

27-Jährige wird vor den Augen ihres Kindes erstochen


Mitten in der Fußgängerzone liegt die ermordete Frau. FOTOS: Schulmann/Bludau (2)

Dorsten (dug). Entsetzt müssen Passanten mit ansehen, wie am Dienstag Nachmittag eine 27-jährige Frau in der Dorstener Innenstadt von einem Mann niedergestochen wird. Es herrscht weihnachtliches Treiben rundum, doch den Zeugen vergeht jedes weihnachtliche Gefühl. Tragisch: Auch der achtjährige Sohn der Getöteten muss das Verbrechen miterleben.

Tatort ist die Essener Straße; gegen 16 Uhr geschieht die Bluttat, der Junge der Frau steht dabei und begreift gar nicht, was da soeben geschehen ist. Es ist ein Mord, den viele Zeugen beobachten. Doch die Schilderungen gehen auseinander. Ein Mann sei vor der PLUS-Filiale mit der jungen Frau in Streit geraten, hätte sie anschließend „attakiert“, wie Polizeisprecher Andreas Weber im Gespräch mit dem Sonntagsblatt sagt. Die Zeugen schildern es als Angriff mit einem Messer, dabei habe der Täter auf der Straße auf die Frau gewartet und als diese das Geschäft verließ, die Frau an den Haaren gepackt und ihr dann die Kehle durchgeschnitten. Danach habe der Mann sich relativ ruhig vom Tatort entfernt. Fest steht, dass die Rettungskräfte der Frau nicht mehr helfen können, sie stirbt noch am Tatort.

Die Polizei trifft kurze Zeit später mit einem Großaufgebot in der Dorstener City ein. Der Tatort wird gesichert, Streifenwagen fahnden nach dem Täter. Für einige Geschäfte ist erst mal Schluss. Sie liegen in der abgesperrten Zone, müssen schließen. Ärzte betreuen derweil die unter Schock stehenden Zeugen.


Ein Großaufgebot an Einsatzkräften in der City.

Es heißt, dass die Ermordete mit ihren beiden Kindern im Dorstener Frauenhaus lebte. Sind hier die Gründe für eine mögliche Beziehungstat zu suchen? Die Polizei geht am Abend davon aus. Allerdings gibt sie Informationen nur spärlich heraus, die Medien sind weiter auf Spekulationen und Zeugen angewiesen.


Der Nortarzt konnte hier nicht mehr helfen.

Später am Abend teilte dann die Polizei mit, dass der Sohn der Getöteten und ihre sechsjährige Tochter von einem Polizeipfarrer betreut wurden und sich in der Obhut von Angehörigen befinden

Sicher ist, dass der flüchtige Täter etwa zwei Stunden nach der Tat in Dorsten in Nähe des Bahnhofs gefasst werden konnte. Er ist 29 Jahre alt, der Ehemann der Frau, die er am Nachmittag geradezu bestialisch umgebracht hat. Die Eheleute lebten seit Anfang des Jahres getrennt. Der Täter hatte sich selber mit der Polizei in Verbindung gesetzt und sich widerstandslos festnehmen lassen. Später wurde das Fahrzeug des Täters am Busbahnhof in Dorsten aufgefunden und sichergestellt. Die am Nachmittag gebildete Mordkommission ermittelte bis in die späten Abendstunden am Tatort.


Der Leichnam der Ermordeten liegt vor neugierigen Blicken geschützt auf dem Pflaster.


Bis in die späten Abendstunden war die Kripo vor Ort und sicherte Spuren.

Dienstag, 16. Dezember 2008, 20:29 • Verfasst in Dorsten, Vest

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