Auch Datteln gegen Verlegung der Notdienstpraxis


Datteln. Nach Haltern und Dorsten protestiert nun auch Datteln gegen die Pläne der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) die örtlichen Notdienstpraxen (hier: St.-Vincenz-Krankenhaus) zum 1. Januar 2011 zu schließen.

Die Notdienstreform der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) sieht vor, dass es nur noch zwei zentrale Notdienstpraxen im Kreis gibt: eine in Recklinghausen und eine in Marl. Dattelner Bürger müssten dann im Notfall unter Umständen 13 Kilometer weit fahren – je nachdem, wo die Notdienstpraxis angesiedelt sein wird. „Einem Kranken ist eine derartige Entfernung im Notfall auf keinen Fall zuzumuten – vor allem dann nicht, wenn der Faktor Zeit eine große Rolle spielt. Fraglich ist zudem, wie ältere Menschen diese Strecke bewältigen sollen“, so der Stadtrat.

Die Reform bringe auch eine Mehrbelastung für das St.-Vincenz-Krankenhaus mit sich: Es sei davon auszugehen, dass Bürger den weiten Weg scheuen und sich auf kürzestem Wege in das Dattelner Krankenhaus begeben. Die Einrichtung sei verpflichtet, keinen Patienten ungesehen wegzuschicken, was zu einer Belastung der Ambulanz führe. Es werde zu Wartezeiten kommen, da die Versorgung gravierender medizinischer Notfälle und der stationär untergebrachten Patienten Vorrang haben müsse. Eine Schließung der Notdienstpraxis sei deshalb nicht zu vertreten.

Sonntag, 27. Dezember 2009, 13:30 • Verfasst in

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