Nur wenig Chancen für iranische Familie


Marl (eib). Rein formal scheint die angekündigte Abschiebung einer fünfköpfigen Familie in den Iran auf sicheren Füßen zu stehen: Die Möglichkeiten des Bleiberechts sind ausgeschöpft (Marl Aktuell berichtete). Doch die Marler Härtefall-Kommission, die in dieser Woche sich dieser Frage annahm, will den Akzent auf die menschliche Seite legen. Und sie stellte die Frage: Ist der Iran tatsächlich ein „sicheres Land“ für die Menschen?

In der Tat muss sich der Familienvater auch Fehlverhalten vorwerfen lassen, weil er nicht an der Lösung aktiv mitwirkte. Andererseits besorgte er den geforderten iranischen Pass – hätte es den nicht gegeben, dann hätte die Familie gar nicht abgeschoben werden können. Offenbar, so bedauerten die Kommissionsmitglieder, war die Familie auch juristisch falsch beraten worden.

Wie geht es weiter? Die Härtefallkommission des Landes wird im nächsten Monat wieder tagen und dann auch eine Empfehlung für die Marler Familie aussprechen. An diese Empfehlung werde sich die Stadt halten, versprach der Beigeordnete Dr. Michael Gläseker. Bis dahin werde nichts geschehen.

Die Marler Kommission sieht die Chancen für eine Bleibe-Empfehlung aber bei unter 50 Prozent. Trotz aller Integrationsbemühungen der Familie.

Samstag, 28. Juni 2008, 14:48 • Verfasst in Marl

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