Engagement reicht nicht, tolle Ideen müssen her

Marl (eib). So viel Engagement und so wenig finanzielle Unterstützung: In Marl musste der Geschäftsführer der Ruhr2010, Fritz Pleitgen, rund fünf Dutzend Kulturschaffenden erklären, ob nicht das nördliche Ruhrgebiet im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 untergebuttert werde. Seine klare Antwort: Nein.

Was allein von Marl aus kulturell auf die Beine gestellt wird, das bekam der frühere WDR-Chef von Hubert Schulte-Kemper, Volker Zwetzschke und Prof. Klaus Hupe vor Augen geführt. Hunderte von Menschen kümmern sich um die sechs Gebäude des Heimatvereins, Dutzende Musik-Veranstaltungen längs der Lippe gibt es in der Reihe „Ars musica ad lupiam“ und tausende von Menschen würden über das Europäische Klassikfestival Ruhr erreicht.

Das beeindruckte zwar Pleitgen, führte aber zu keinen Finanzzusagen. Gefördert würden keine bestehenden Aktivitäten, sondern neue Ideen. Deshalb der Wettbewerb, zu dem es 2100 Einreichungen aus 53 Städten gegeben habe. In der Tat sei die weit überwiegende Zahl aus dem Zentrum des Ruhrgebietes gekommen, nur ein sehr überschaubarer Teil aus dem nördlichen Ruhrgebiet.

Recht unzufrieden zeigten sich die Teilnehmer mit den wenig überzeugenden Vorschlägen aus Marl, deren Organisation der frühere Museums-Direktor Dr. Uwe Rüth in den Händen hat. Hubert Schulte-Kemper schlug vor, der Kreis Recklinghausen solle sich noch einmal mit dem Thema befassen, um sich mit eigenen Highlights zu Wort zu melden. Vielleicht könne man sich in die Idee mit den Ballons über Bergbau-Förderorten anhängen – davon hat Marl immerhin etliche.

Im Oktober soll die Entscheidung bekannt gegeben werden, welche Projekte mit den 51 Millionen Euro gefördert werden, die zur Verfügung stehen. Noch können Ideen nachgereicht werden.

Sonntag, 29. Juni 2008, 12:48 • Verfasst in Marl

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