Feuerwehr: Skandal um Aufnahmeritual


Oer-Erkenschwick (om). Ist jetzt endlich der politische Brand bei der Feuerwehr in Oer-Erkenschwick gelöscht? Nach einem Skandal um das Aufnahmeritual einer jungen Frau und einem Prozess vor dem Verwaltungsgericht (wegen deren Kündigung) traten nun Stadtbrandmeister Andreas Lux und der Löschzugführer von Rapen, Georg Hölscher, von ihren Ämtern zurück und „übernehmen die Verantwortung“, wie Bürgermeister Achim Menge erklärte.

Wie das Sonntagsblatt berichtet hatte, gab es widersprüchliche Aussagen zum Ursprung des Skandals: War die Frau zu dem Ritual genötigt worden und fühlte sich sexuell belästigt? Oder hatte sie das Ritual verlangt, dem die Feuerwehr nur widerwillig gefolgt war? Am Ende erstattete die 20-Jährige Anzeige und wurde daraufhin (samt Vater und Freund) aus der Feuerwehr rausgeschmissen.

So gehe es nicht, meinte das Verwaltungsgericht. Wenn die Feuerwehr unkameradschaftliches Verhalten rüge, dann hätte eine Abmahnung ausgereicht. Eine Strafanzeige gegen die beteiligten Männer wurde eingestellt.

Daraufhin erklärten zahlreiche Feuerwehrleute, mit der Frau nicht mehr zusammenarbeiten zu wollen, der Stadtbrandmeister sah daraufhin den Brandschutz in der Stadt gefährdet. Ein moderiertes Gespräch sollte wieder Ruhe in die Lage bringen.

Mittlerweile tauchten in der Öffentlichkeit aber deftige Bilder von Aufnahmeritualen der Feuerwehr aus dem Jahre 2004 auf. Das anberaumte Gespräch heizte die Stimmung zusätzlich auf – jetzt räumten der Stadtbrandmeister und der Löschzugführer ihre Posten.

Für die junge Frau, die der Auslöser des Skandals war, wird eine neue Truppe gesucht – ein Vorschlag, der schon einmal ganz am Anfang der Auseinandersetzung gemacht worden war.

Samstag, 28. Juni 2008, 12:48 • Verfasst in Vest

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