Landratskandidat: Keine Versprechungen

Marl (eib). Versprechungen hört man von Josef Hovenjürgen nicht. Er spricht von Aufgaben und Konzepten, von Verteilungskämpfen und Strukturproblem, von neuen Arbeitsplätzen und interkommunaler Zusammenarbeit. Josef Hovenjürgen stellt sich in Marl vor: Ich bin der CDU-Landratskandidat. In fünf Städten war er schon, vier stehen noch aus.

100 Zuhörer folgten der CDU-Einladung ins Grimme-Institut. Sie erlebten einen routinierten Politiker, der Halteraner hat zehn Jahre im Recklinghäuser Kreishaus hinter sich (als Gesundheitsaufseher), ist seit sechs Jahren im Landtag und leitet mit der Kreis-CDU den zweitgrößten Kreisverband der Union in Deutschland.

Da weiß er genau, wo die Probleme liegen und wo sie herkommen: Das Gerangel um New-Park im Ostvest, die riesigen Löchern in den Kassen aller Städte, die mangelnde Zusammenarbeit, die wegbrechenden Arbeitsplätze im Bergbau.

„Arbeit ist die beste Sozialpolitik“, sagt Hovenjürgen. Deshalb solle man dem China-Projekt in Marl eine Chance geben. Aber er bezweifelt, ob es richtig ist, wenn Herten jetzt 33,7 Millionen Euro neue Schulden anhäuft, nur ermöglicht durch das NKF. Und wenn Castrop-Rauxel 97 neue Stellen einrichtet. Und wenn der Kreis sich so leicht aus der Kreisumlage selbst bedient. Es wird klar: Mit Hovenjürgen als Landrat wird Sparen groß geschrieben. Dafür brauche man Konzepte und die Kreis-Union sei auf einem guten Weg. Der ist noch weit, die Wahlen sind erst in einem Jahr.

Bereits heute hat die Union ihre Hausaufgaben erledigt. Hovenjürgen hat einen Abstimmungsprozess mit allen zehn CDU-Verbänden im Kreis moderiert und zu einem Ergebnis geführt. Schon jetzt setzt sich die CDU-Marl für Projektvorschläge aus Dorsten ein, die CDU-Herten steht hinter Projekten in Recklinghausen. Den gebündelten Maßnahmenkatalog wird Hovenjürgen erstmalig der Öffentlichkeit auf dem CDU-Kreisparteitag am 22. November vorstellen.

Vor den Marlern stellte sich auch Anke Ronge vor, die Bürgermeisterkandidatin der CDU. Sie spricht von den wünschenswerten Zielen, kündigt Verbesserungen an, verspricht Erfolge. „Mein Herz schlägt für Marl“ ist ihre Formel. Ihre ersten Initiativen will sie in den nächsten Wochen vorstellen. Auch für sie dauert der Wahlkampf noch ein Jahr. Zwei Politiker haben sich bereits in Stellung gebracht.

Samstag, 31. Mai 2008, 17:22 • Verfasst in Marl

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