Mobiler Kindergarten soll Anregungen liefern

Recklinghausen (sl). „In den Kindergarten wurde ich morgens gebracht und nachmittags abgeholt. Mein Kindergarten hatte einen Zaun und die Welt jenseits dieses Zaunes war eigentlich viel spannender als alles, was mein Kindergarten so zu bieten hatte.“ Diese Welt jenseits des üblichen Kindergartenzaunes will die Recklinghäuser Erzieherin Silvia Endemann künftig 15 Kindern bieten.

Morgens treffen sich alle an einem Basisspielplatz oder einen Basiskinderraum am Rand der Inennstadt und dann soll es losgehen. Nicht jeden Tag, aber oft: Besuche beim Metzger oder im Zoo. Waldspazierhänge und Besucher beim Bauern. Ernten und das Geernetete verarbeiten und gleich Essen inklusive. Mit Hilfe von zwei Kleinbussen sollen die Kinder die nähere (und ab und an auch die etwas weitere) Umgebung erkunden. Für Endemann eine wichtige pädagogische Maßnahme: „Die Kinder erleben zahlreiche Anregungen, erleben in der Gruppe neue Situationen, lernen Teamfähigkeit und können ihre Neugier ausleben.“

Ob Frühstück, Trauern über den Tod des Hamsters oder das Basteln von Spielzeug aus im Wald gesuchtem Holz – die Kinder lernen und leben zusammen, wobei auf ihre individuellen Neigungen Rücksicht genommen werden soll. Natürlich kommt bei diesem neuen Kindergartenkonzept, das vom Land versuchsweise genehmigt wurde, auch die vorschulische Bildung nicht zu kurz: Spielerisch wird mit Liedern und Gedichten Englisch gelernt und Besuche in Kinderbüchereien sollen früh die Liebe zum Buch wecken.

Drei Erziehrinnen werden sich um die Kleinen kümmern – eine Quote, wie sie in einem öffentlichen Kindergarten bei 15 Kindern undenkbar ist. Doch die Qualität hat ihren Preis: 400 Euro im Monat wird der Besuch des Kindergarten kosten – Zookarten und ähnliches kämen noch mal oben drauf. Nichts für jeden, aber gemessen an anderen privaten Kindergärten trotzdem ein maßvoller Preis.

Kontakt: Silvia Endemann, E-Mail: litti01@versanet.de.

Samstag, 31. Mai 2008, 14:20 • Verfasst in Recklinghausen

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