Tausende Insekten und andere Tiere gemalt

Haltern (rk). Tierisch gut! Schulzoo-Experte Michael Sinder von der Realschule hat eine neue Ausstellung in die Stadtbücherei geholt – mit Exponaten des Schweizer Tiermalers und Insektenforschers (Entomologen) Walter Linsenmaier.

Eine eher ungewöhnliche Ausstellung bietet die Stadtbücherei damit vom morgigen Sonntag (Eröffnung: 11 Uhr) bis zum 30. Juli unter dem Titel „Von den Farben und Formen der Natur – Der Tiermaler und Entomologe Walter Linsenmaier und sein Werk“ an. Ermöglicht hatte diese Ausstellung der Münsteraner Michael Sinder, der als Realschullehrer in Haltern die Fächer Biologie, Geschichte und katholische Religion unterrichtet, wobei Tiere seine große Leidenschaft sind (das Sonntagsblatt berichtete über Sinders Schulzoo).

„Ich hatte vor drei Jahren schon mal die Ausstellung „Tiere – Bilder – Bücher“ in der Stadtbücherei, und ich sammle Tierbilder und Malereien. Das hat dann Kreise gezogen. So habe ich über Bekannte aus der Schweiz den Hinweis auf Walter Linsenmaier bekommen und dann Kontakt zu seiner Tochter Maja Linsenmaier-Felder aufgenommen“, so Sinder, der auch Vorstandsmitglied im Zooverein Münster ist.

„Dann haben wir eine Ausstellung vereinbart. Die meisten Sachen sind eine Leihgabe aus dem Atelier Linsenmaier. Es sind rund 25 Bilder, einige Originalillustrationen, dazu dann Bücher und rund ein Dutzend Tierpräparate, unter anderem ein Uhu und ein Graureiher.“ Die Ausstellungsstücke (Exponate) hatte der 40-Jährige selber aus der Schweiz abgeholt.

Walter Linsenmaier (1917 bis 2000, Kunstmaler und Entomolo, 1918 Übersiedlung von Stuttgart in die Schweiz), spezialisierte sich auf Naturzeichnungen, insbesondere Abbildungen von Insekten für Buch- und Zeitschriftenillustrationen, die sich durch Naturtreue und hohen Detailreichtum auszeichneten. Mit seinem Vater errichtete er 1952 ein „Tierweltpanorama“, ein zoologisches Museum, das präparierte Tiere in Darstellungen ihrer natürlichen Lebensräume zeigt.

Er zählt zu den bedeutendsten Goldwespen-Experten des 20. Jahrhunderts und beschrieb rund 600 neue Arten und Unterarten und trug eine Sammlung von schätzungsweise 250.000 Insekten zusammen, darunter um die 60.000 Goldwespen aus der ganzen Welt. Linsenmaier erhielt unter anderem 1992 den Ernst-Jünger-Preis für Entomologie des Landes Baden-Württemberg.

Samstag, 24. Mai 2008, 11:35 • Verfasst in Haltern

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