Der Bergbau im Farbenspiel

Dorsten (eib). Sie ist vom Bergbau eingefangen, von den Menschen und Maschinen und von dem nahen Ende des Kohleabbaus. Und sie spiegelt ihre Eindrücke wider: In großen Bildern von dunkler Schwere bis hin zu den bizarr angeleuchteten Bergbauanlagen. Regina Schumachers ist eine Dorstener Künstlerin mit Leib und Seele, mit Ausbildung in Gesang und Theater und seit sechs Jahren auch in Malerei.

Der Bergbau ist natürlich ein zentrales Thema für Dorsten. Deshalb sind einige ihrer Bilder auch im Bürgermeister-Büro in der Stadtverwaltung aufgehängt (zu sehen bis August 2008). Es ist aber nicht nur der Bezug zu ihrem Lebensort, der sie so leidenschaftlich mit dem Thema verbindet. Auch ihr Vater als Geologe, ihr Mann und ihr Bruder sind mit dem Bergbau verbunden.

Ursprünglich ging ihr Lebensweg in eine andere Richtung. Geboren in Buir (bei Kerpen) war sie nach dem Abitur unter anderem zehn Jahre als Managerin einer internationalen Bank tätig. In einer Auszeit studierte sie Gesang, machte eine Theater- und Schauspielausbildung. Vor sechs Jahren begann für sie der intensive Einstieg in die Malerei durch regelmäßige Seminare bei der Wiener Meisterschülerin von Oskar Kokoschka, Edda Mally. Seit ihrer Begegnung mit Prof. Markus Lüpertz hat sie den Weg der informellen Malerei beschritten.

Begonnen hat alles mit Aktzeichnen, erinnert sie sich. „Dort lernt man am meisten. Dort wird das genaue Sehen geschult.“ Was sich nicht im detaillierten Zeichnen ausdrückt, sondern in kräftigen breiten Pinselstrichen. So entstand auch der Frosch, der jetzt in der Dorstener Wirtschaftsförderung Windor hängt. Und der auch eine Reihe von Varianten erfahren hat. Sie lässt sich gerne inspirieren: Mal vom „Tango“, dessen kunstvolle Drehungen Assoziationen zum Sport Golf auslösten – daraus wurden Bilder und Trainerstunden. Ein „Farbenspiel in der Tradition des Expressionismus“ hat der der Kölner Kunsthistoriker Dr. Ulrich Bock zu ihren Bildern gesagt.

Künstlerisch tätig zu sein ist für Regina Schumachers kein Hobby. Es ist Ausdruck ihres Lebens. In ihrem Haus stehen und liegen ihre zahllosen Werke, die Wände in ihrem Arbeitsbereich sind voll. Außerdem hat sie noch ein Atelier in Bergkamen. „Dort kann ich mit Farbe großzügig umgehen.“

In Dorsten hat sie sich in der Vereinigung „Virtuell – Visuell“ engagiert, die große Projekte mit bekannten Künstlern macht. Ein Museum, das könnte auch noch eine Idee für Dorsten sein, spontan fällt ihr der Dorstener Bahnhof ein, der sich für eine solche Nutzung eignen würde.

Sie selber muss nicht nach einer Präsentationsmöglichkeit suchen. Sie ist mehrfach präsent: Zurzeit laufen drei Ausstellungen, zwei weitere sind geplant. Der Bergbau bleibt weiterhin ihr Thema, die Bild-Formate aber werden noch größer – bis zu 2,5 Meter. Und dann will sich die 51-Jährige intensiver mit der Porträt-Malerei beschäftigen. Sie hat noch vieles vor.

Sonntag, 27. April 2008, 13:32 • Verfasst in Dorsten

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