Polizei überprüft verstärkt Autobahnbrücken


(sl) Nach der Bluttat von Teltge, bei der ein bislang Unbekannter mit einem auf die Autobahn geworfenen Holzklotz ein junge Mutter tötete, nimmt die Zahl der Nachahmungstäter zu. Allein im Kreis gab es in der vergangenen Woche mehrere Fälle, in denen von Brücken mit Steinen auf Autos geworfen wurde. Nun nimmt sich auch die Landesregierung des Problems an. Recklinghausen: „Die nordrhein-westfälische Polizei verstärkt ab sofort ihre Streifen auf Autobahnbrücken", erklärte Innenminister Dr. Ingo Wolf. Nach dem schrecklichen Vorfall bei Oldenburg seien die Polizisten sensibilisiert. „Wer Steine oder andere Gegenstände von Brücken auf Straßen oder Schienen wirft, muss mit harten Strafen rechnen, sogar langjährige Haftstrafen wegen versuchter Tötung oder gar Mord sind möglich", warnte der Minister. Die jetzt von einem SPD-Bundestagsabgeordneten geforderte Videoüberwachung auf Autobahnbrücken lehnte der Innenminister indes als „abstrusen Vorschlag“ strikt ab. „Sie allein verhindert noch keine Straftat. Wir dürfen den freiheitlichen Rechtsstaat nicht über Bord werfen und müssen die Balance zwischen Freiheit und Sicherheit wahren."

Die Polizei rät Autofahrern an Überführungen und Brücken besonders aufmerksam zu sein und die Geschwindigkeit zu reduzieren, wenn Sie etwas Ungewöhnliches feststellen. Dennoch warnte der Innenminister vor Hysterie. „Nicht jeder, der auf einer Brücke steht oder spazieren geht ist ein potenzieller Täter."

Sonntag, 30. März 2008, 11:48 • Verfasst in Vest

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