Dorstener sagt: „Der Bergbau macht mich krank“


Karl-Heinz Schroer zeigt hier die Risse in seinem Haus. Foto: Bludau

Dorsten (mc). Wenn Karl-Heinz Schröer auf die Deutsche Steinkohle (DSK) angesprochen wird, packt ihn die kalte Wut. Er ist überzeugt: „Der Bergbau macht mich krank.“ Gründe sind nicht eingehaltene Zusagen und die Weigerung, bestehende Schäden am Haus als Bergschaden anzuerkennen.

1999 hat der zweifache Familienvater einen Herzinfarkt erlitten. Um wieder ins Arbeitsleben zurückzufinden hat sich der Finanzberater etlichen Rehabilitierungsmaßnahmen unterzogen.

Doch dann kamen orthopädische Probleme zu seinem Krankheitsbild hinzu. Nach vielem Hin und Her und unter Einschaltung eines Rechtsanwalts konnte Karl-Heinz Schröer im Jahr 2001 seine Rente durchsetzen. Es ging ihm gut. Die Umstellung seiner Ernährung und seines Lebenswandels haben ein positives Lebensgefühl bewirkt.

Noch im Jahr 2006 bestätigte die DSK nach Aussage des 58-Jährigen, dass bergbaubedingte Kosten – auch Gesundheitskosten – von der DSK übernommen würden. Darauf hatte sich Schröer verlassen.

Bis zum Jahr 2008. Im Januar oder Februar erschütterte ein Erdbeben die Region in Altendorf-Ulfkotte. „Durch das nächtliche Erlebnis bin ich traumatisiert. Das bestätigt auch mein Arzt“, berichtet der Rentner. Angstzustände, Schlaflosigkeit und Depressionen plagen ihn seither. Er sei kein voller Mensch mehr. Schlafen könne er nur noch mit Medikamenten, die ihn tagsüber beeinträchtigten. „Doch die Krankenkosten werden von der RAG abgelehnt“, ärgert sich Schröer.

„Es knirscht im Gebälk, die Mauern zerbröseln und für alles will die DSK teure Gutachten sehen, obwohl doch klar ist, woher die Schäden kommen“, klagt Schröer. Manchmal gehe es um Schäden von „nur“ 1000 Euro, dennoch solle ein Gutachten her. „Die sitzen auf so einem hohen Ross mit all ihrem Geld. Das kann nicht weiter hingenommen werden.“

Auch deshalb geht der Familienvater am Dienstag, den 1. April zur Informationsveranstaltung über den aktuellen und neu geplanten Abbau des Bergwerks Lippe. Hierzu lädt die Bürgerinitiative zum Schutz vor Bergbau und Umweltschäden in Altendorf-Ulfkotte (BISBU) in die Mehrzweckhalle um 18.30 Uhr ein.

Sonntag, 30. März 2008, 9:16 • Verfasst in Dorsten

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