War der 8. Mai ein Tag der Befreiung?

Vortrag in der Friedhofskapelle mit Ansprache von NRW-Ministerin Feller

Recklinghausen. „Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien. Der 8. Mai 1945 in Recklinghausen und Europa. Ein Tag der Befreiung?“ lautet der Titel eines Vortrags, der am Samstag, 10. Mai, ab 15 Uhr in der Friedhofskapelle („Grüne Kapelle“) auf dem evangelischen Friedhof zwischen Halterner Straße und Beisinger Weg stattfindet. Es handelt sich dabei um eine Kooperationsveranstaltung der Volkshochschule (VHS) Recklinghausen, des Vereins für Orts- und Heimatkunde Recklinghausen e.V., der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kreis Recklinghausen e.V. und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

Vor dem Vortrag von Georg Möllers und Jürgen Pohl (Verein für Orts- und Heimatkunde Recklinghausen e.V.) hält Dorothee Feller, Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) und stellvertretende Landesvorsitzende im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, eine Ansprache. Stellvertretend für die Stadt wird Dr. Sebastian Sanders, Beigeordneter und Sozialdezernent sowie Ortsverbandsvorsitzender Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (Volksbund) die Gäste begrüßen.

Zum Inhalt des Vortrags:
Der 8. Mai 1945 steht für die totale militärische Kapitulation Deutschlands und das politische Ende des Nationalsozialismus. Der völlige Zusammenbruch, der es für sehr viele Deutsche war, bedeutete für Hunderttausende Menschen in ganz Europa gleichzeitig eine echte Befreiung: Für die noch in Konzentrationslagern lebenden Menschen, für die ausländischen zivilen Arbeitskräfte, für die politischen Gefangenen, die endlich in Freiheit kamen, für alle erschöpften Menschen, die den Krieg leid waren. Der Vortrag zeichnet für Recklinghausen die Probleme des Aufbaus neuer Strukturen in Wirtschaft, Politik, Kirchen, Presse und den Prozess der Entnazifizierung nach. Und er wirft einen Blick auf die Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Während die Menschen in Westeuropa und den Westzonen allmählich den Weg zurück in die Demokratie fanden, blieben die Menschen in Mittel- und Osteuropa, einschließlich der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands, weiterhin unfrei, und zwar für eine sehr lange Zeit: Ein neuer, kalter Krieg bahnte sich an. Von wegen Befreiung? Der Unterschied der geschichtlichen Erfahrungen in Europa hat Auswirkungen bis in die Gegenwart.

Im Anschluss an die Veranstaltung besteht die Gelegenheit zu einem gemeinsamen Gang über den Friedhof mit Erläuterungen zu einzelnen Grabstätten.

Aufgrund der begrenzten Platzzahl wird um Anmeldung auf der Homepage der VHS unter www.vhs-recklinghauen.de oder per Telefon 02361/50-2020 oder per E-Mail vhs@recklinghausen.de gebeten.

Tuesday, 6. May 2025, 12:50 • Verfasst in Recklinghausen

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