Auerbach-Preis würdigt politische Bildungsarbeit
Bild: Die Preisträger der Grundschule im Reitwinkel und der Wolfgang-Borchert-Gesamtschule. Foto: Stadt RE
Recklinghausen. Der Dr.-Selig-Auerbach-Preis geht in diesem Jahr an die Grundschule im Reitwinkel sowie an die Wolfgang-Borchert-Gesamtschule. Mit dem Preis zeichnet die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kreis Recklinghausen e.V. seit 2006 Schulprojekte aus, die sich mit jüdischer Geschichte, jüdischem Leben, Verbrechen der NS-Diktatur, Antisemitismus und Rassismus auseinandersetzen. Die Preisverleihung fand wie jedes Jahr im Sitzungssaal im Rathaus statt.
„Die Auseinandersetzung mit der Geschichte, mit unseren demokratischen Werten und Menschenrechten ist in unserer Zeit wichtiger denn je. Die heute ausgezeichneten Arbeiten von Schülerinnen und Schülern sind beeindruckend und zeigen, dass politische Bildungsarbeit an den Schulen gelebt wird. Ich hoffe, dass kommende Jahrgänge daran anknüpfen werden“, sagt Bürgermeister Christoph Tesche.
Die Grundschule im Reitwinkel ist die erste Grundschule, die den Preis erhält. Gewürdigt werden die Arbeitsergebnisse der Kinderrechte-AG. Die Wolfgang-Borchert-Gesamtschule erhält den Preis bereits zum zweiten Mal. Die Schüler hatten das Jahresthema der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Deutschland – „Füreinander streiten“ – aufgegriffen und auf die Geschichte von Recklinghausen bezogen. Dahinter steht der Gedanke, dass der zunehmenden Verrohung der Gesprächskultur und der Polarisierung in Kontroversen mit einer Rückbesinnung auf konstruktive Dialoge begegnet werden muss. Dialoge, in denen es möglich ist, Konsens oder zumindest Kompromisse zu finden. Denn: Demokratie braucht eine gesunde Debattenkultur.
Anerkennungsurkunden erhielten das Gymnasium Petrinum sowie das Gymnasium Eickel.
Dr. Selig Siegmund Auerbach (1906 bis 1997) war der letzte Bezirksrabbiner in Recklinghausen. Er wurde von Nazis inhaftiert und gefoltert und floh später mit seiner Familie über Holland und England in die USA. Recklinghausen besuchte er mit seiner Frau Hilda erstmals wieder 1988 und 1993 und suchte den Austausch mit Schüler*innen
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