Hilfe dort leisten, wo die Not am größten ist
Weihbischof Rolf Lohmann besuchte Recklinghäuser Tafel – 25-jähriges Bestehen
Bild: Einen Einblick in die Arbeit der Tafel erhielt Weihbischof Rolf Lohmann (2. von rechts) von Wiebke Janssen, stellvertretende Geschäftsführerin, Dr. Barbara Haase, stellvertretende Vorsitzende, Koordinator Daniel Ruppert, Geschäftsführer Giancarlo Cillis und Vorsitzende Jutta Beeking (von links). Foto: Michaela Kiepe
Recklinghausen. Seit 25 Jahren unterstützt die Tafel in Trägerschaft des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Recklinghausen Menschen in Notlagen. Weihbischof Rolf Lohmann erfuhr bei einem Besuch viel Wissenswertes über die Arbeit der Tafel und des SkF. Die Recklinghäuser Tafel verzeichnet mehr als 2200 Kunden.
„Die Zahl der Menschen, die in gravierenden Notlagen leben, hat sich in den vergangenen drei Jahren verdoppelt. Die Armut ist in der Breite der Gesellschaft angekommen“, weiß Daniel Ruppert. Der Sozialpädagoge koordiniert für den Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Recklinghausen seit fast elf Jahren die Arbeit der Tafel, die in diesem Jahr auf ihr 25-jähriges Bestehen blickt.
Für zehn Prozent des Supermarktpreises einkaufen
„Wir müssen mit weniger Lebensmittelspenden mehr Menschen versorgen. Die Situation ist dramatisch“, erklärte Ruppert seinem Gast, Weihbischof Rolf Lohmann. Der Bischof, der zuständig für die Region Recklinghausen/Niederrhein ist, wollte sich persönlich über die Arbeit der Tafel informieren. „Durch digitale Systeme disponiert der Handel seinen Einkauf effektiver. Einerseits begrüßen wir dies, da weniger Lebensmittel im Müll landen. Andererseits erhalten wir dadurch weniger Spenden“, erfuhr Lohmann.
Für zehn Prozent des Supermarktpreises können die Kunden bei der Tafel einkaufen, sofern sie einen Berechtigungsschein haben. „Das gibt ihnen das Gefühl, dass sie kein Almosen erhalten, sondern ihren Einkauf erwerben. Zudem wertschätzen sie die Lebensmittel mehr“, teilte Ruppert mit. Die Erlöse gehen an die Tafel, die aber zusätzlich auf Spenden angewiesen ist.
Der Betrieb wird zu 90 Prozent von Ehrenamtlichen getragen. „Rund 100 bis 120 Helferinnen und Helfer engagieren sich. Pro Tag sind 30 bis 35 Ehrenamtliche von jung bis alt im Einsatz“, erzählte Ruppert weiter. Unter ihnen sind auch Kunden, die sich auf diese Weise für das Angebot bedanken.
„Es ist eine tolle Arbeit, die Sie leisten. Dass sie notwendig ist, zeigt allerdings auch, dass etwas in unserem ganzen System nicht stimmt“, merkte Lohmann bei seinem Rundgang an und fügte hinzu: „Ich finde es besonders beachtlich, wie viele Menschen sich bei Ihnen einbringen.“
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